Seit Anfang vergangener Woche arbeiten Übersetzer aus aller Welt am „zur Zeit bestbewachten Manuskript“. Gemeint ist der neue Roman „Inferno“ von Dan Brown, der laut Meldung des deutschen Lizenzverlags Bastei Lübbe „in einer streng beaufsichtigten Übersetzerwerkstatt“ nur einem „kleinen Personenkreis“ zugänglich sei. Wo und unter welchen Umständen das Ganze stattfindet, darüber wird Stillschweigen bewahrt.
Eine ähnliche Geheimniskrämerei kannte man bisher nur von den „Harry Potter“-Bänden. Doch auch wenn die Neugier auf das Buch auf diese Weise geschürt wird, handelt es sich offensichtlich um mehr als nur eine bloße PR-Strategie, schließlich will die amerikanische Verlagsgruppe Random House verhindern, dass vor dem weltweiten Erscheinungstermin am 14. Mai etwas über den Inhalt durchsickert. „Die Übersetzer arbeiten an Geräten, die keine Möglichkeit bieten, extern zu speichern oder etwas zu versenden“, erklärt Bastei-Lübbe-Programmleiter Marco Schneiders. Der Kölner Verlag hat zwei Übersetzer beauftragt, die Dan-Brown-Erfahrung mitbringen: Axel Merz und Rainer Schumacher haben beide an „Das verlorene Symbol“ mitgearbeitet. Bei dem zuletzt erschienenen fünften Roman Browns, von dem Lübbe in allen Erscheinungsformen bisher rund 2,3 Mio Exemplare verkauft hat, mussten insgesamt sechs Übersetzer innerhalb von fünf Wochen mit ihrer Arbeit fertig sein.
14. Mai – schon notiert 😉
Aber im Ernst: Da wird jetzt 10 Wochen von Lübbe zum Tanz geladen. Und am Ende stehen 50 % vor verschlossenen Türen und können der Musik von draußen zuhören, weil ihnen das Kleingeld fehlt.
Das ist der Grund, warum es Buchpiraten gibt und geben darf.