Wie schnell sich ein Markt entwickeln kann, haben laut US-Branchenmagazin „Publishers Weekly“ digitale Comics jüngst bewiesen. Vor wenigen Jahren sei der Digitalcomic nur eine Randerscheinung gewesen, jetzt stehe er vor dem „Beginn eines goldenen Zeitalters“, wie Branchenbeobachter Rob Salkowitz zitiert wird. Digitale Bildergeschichten seien nicht länger ungewöhnlich sondern vielmehr akzeptiert und verzeichnen einen steigenden Marktanteil. Gespräche mit Comicverlegern, -redakteuren und -zeichnern hat ergeben:
– Digitale Comics werden als Zusatz zur Comicbranche gesehen und stehen mit Printwerken nicht in Konkurrenz.
– Sie kannibalisieren daher auch nicht die Absatzzahlen der gedruckten Comics sondern vergrößern den Markt merklich.
– Duch den Digitalvertrieb lässt sich eine größere Zielgruppe erreichen als durch in den USA rar gesäte lokale Fachgeschäfte.
– Steigende Verkaufszahlen deuten auf einen unerschlossenen Markt hin.
– Auch kleinere, eher auf Kunst fokussierte Verlage wenden sich Digitalcomics zu.
– Digital-only Verlage werden gegründet.
Auch der der deutsche Comicmarkt hat zugelegt: Im Buchhandel gelten Comic und Manga nicht mehr als Schmuddelkind, sondern als durchaus vitales Segment. Die Comic-Verlage Carlsen, Panini und Tokyopop berichten von einer gewachsenen Akzeptanz und Dynamik: Tatsächlich hat die Comic-Warengruppe laut buchreport-Umsatztrend nach einem stabilen Jahr 2012 im 1. Halbjahr 2013 um immerhin gut 10% zugelegt. Das ist der deutlich gestiegenen Nachfrage nach Manga zu verdanken, die vor allem zum Sortiment von Filialisten und größen Buchhandlungen gehören. Anders als in den USA vollzieht sich das hiesige Comic-Geschäft noch fast ausschließlich auf Papier.
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