Die Buchnachfrage läuft in diesen Tagen noch untertourig. Trotzdem stockt der Warenfluss und sorgt für einen holprigen Herbststart. Denn der marktführende Logistiker Zeitfracht hat offenbar erhebliche Transportengpässe. Das nährt die Sorge, dass es auch im Weihnachtsgeschäft zu Nachschubproblemen kommt.
Als buchreport in der vergangenen Woche die lückenhafte Versorgung des Buchhandels mit dem aktuellen SPIEGEL–Nr. 1-Bestseller „Die vierte Gewalt“ öffentlich machte, stellte sich rasch heraus, dass dies nur das prominente Beispiel für breite Ausfälle von Zeitfracht-Bücherwagen ist: Auslieferungen klagen über nicht abgeholte Ware, unabhängige Buchhandlungen über lückenhafte Belieferung.
Zeitfracht verweist auf den angespannten Transportsektor und krankheitsbedingte Personalausfälle. In der Branche wird gemutmaßt, dass die Zeitfracht-Engpässe auch mit der Übernahme der Transporte des Marktführers Thalia zusammenhängen, der jetzt als Großkunde bevorzugt beliefert wird.
Derzeit steht Zeitfracht im Mittelpunkt der Kritik und der Sorgen – mit Blick auf den vorweihnachtlichen Transportbedarf. Der Fall weist aber über die Situation des Marktführers hinaus auf strukturelle Probleme. Die gewohnte, kleinteilige Hochleistungslogistik der Buchbranche ist grundsätzlich gefährdet:
- An den Lagerstandorten des Zwischenbuchhandels fehlt ebenso Fachpersonal wie auf dem Transportweg.
- Die ohnehin angespannte Kostensituation verschärft sich und wird die Belieferung weiter verteuern und den Handel zusätzlich zu den übrigen steigenden Kosten belasten.
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