Der „Tagesspiegel“ berichtet über eine weitere Auseinandersetzung zwischen Universitäten und Wissenschaftsverlagen: In Berlin droht die Technische Universität (TU), den Vertrag mit dem internationalen Verlagsriesen Elsevier zu kündigen.
„Wir sind in einer höchst angespannten Situation, die Versorgung mit Literatur und Datenbanken ist nicht mehr gewährleistet“, wird Jürgen Christof, der leitende Direktor der Universitätsbibliothek, zitiert. Der Etat für Monographien, Sammelbände und Fachzeitschriften reiche schon lange nicht mehr aus. Der Grund für die Budgetprobleme seien vor allem die über ein Subskriptionsmodell bestellten Fachjournale aus den großen Verlagshäusern, die Jahr für Jahr teurer würden. „Das Problem ist, dass die Verlage die Universitäten erpressen, um ihre exorbitanten Preissteigerungen durchzusetzen“, klagt Christof. „Nach dem Motto: Ihr könnt ja kündigen, wenn euch die Konditionen nicht gefallen. Nur sind die Zugänge zu aktuellen Artikeln für Forscher aller Fachrichtungen leider unverzichtbar.“
Aus diesem Grund erwägt TU-Präsident Christian Thomsen nun, den Vertrag mit Elsevier zum Ende des Jahres zu kündigen. Gleichzeitig will er die Wissenschaftler der TU, die als Herausgeber oder Gutachter für Elsevier-Journale tätig sind, bitten, sich solidarisch zu zeigen und ihre Arbeit für Elsevier zu beenden, um so den Druck auf den Wissenschaftsverlag noch zu erhöhen.
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