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Hoffen auf den Hub

Spätestens seit dem iPad konzentriert sich die E-Book-Debatte vorwiegend auf Tablets und E-Reader. Der kriselnde finnische Handy-Hersteller Nokia (der in der vergangenen Woche erneut eine Gewinnwarnung vorlegte) wirbt dagegen mit der Lektüre per Mobiltelefon. Im Mai startet das Unternehmen „Nokia Reading“ auch in Deutschland. Aktuelle Zahlen von Bitkom zeigen, dass Smartphones in diesem Jahr herkömmliche Handys in Deutschland abhängen könnten.  

Auf der Londoner Buchmesse präsentierte John Mason, Chef der Abteilung „Nokia Reading“, den „E-Reading-Hub“, der Nachrichten, Hörbücher und E-Books umfassen soll. Zum Start in Großbritannien, Deutschland, Spanien, Italien, Frankreich und Russland im Mai sollen Hunderttausende E-Book-Titel verfügbar sein. Bei der Preissetzung will Nokia, je nach Land, Agency- und Wholesale-Modelle unterstützen.
Auf die Frage, ob die Nutzer den tatsächlich auf Handys lesen wollen, erklärte Mason laut „Publishing Perspectives“: „Natürlich. Wir lesen doch alle ziemlich viel auf unseren Handys. Und für die Leute klappt selbst die Lektüre längerer Texte besser als erwartet. Die Nutzer favorisieren unterwegs die Handy-Lektüre, weil sie keine Angst haben müssen, dass der teure E-Reader auf den Boden fällt.“
Offenbar haben die Finnen mit ihrem Lektüre-Programm neben den europäischen Ländern insbesondere die Schwellenländer im Auge – Millionen von Menschen z.B. in Afrika, die keinen Zugang zu gedruckten Büchern haben. Weltweit schätzt Nokia die Zahl derjenigen, die auf ganz einfachen Handys lesen, auf 100 Mio. Nokia ist nach eigenen Angaben in 170 Ländern präsent, 2011 seien 450 Mio Geräte verkauft worden.
Gegen die Übermacht der iPhone- und Android-Geräte führt Nokia die eigene „Lumia“-Reihe ins Feld, die auch als ideale Plattform für die „Reading“-Aktivitäten beworben wird. 
Jeder 3. Deutsche besitzt ein Smartphone

In Deutschland wächst der Smartphone-Markt weiterhin rasant. Laut Bitkom besitzt inzwischen jeder 3. Deutsche (34%) ein Smartphone, bei den unter 30-Jährigen sogar jeder Zweite (51%). „Smartphones haben in wenigen Jahren den Handy-Markt aufgerollt und werden mehr und mehr  zur Fernbedienung unseres Lebens“, prognostiziert Bitkom-Präsidiumsmitglied René Schuster. Der Markt in Zahlen:

  • 2011 seien in Deutschland 11,8 Mio Smartphones verkauft worden (+31%),
  • während der Verkauf herkömmlicher Handys um 19% auf 15,6 Mio Stück zurück ging.
  • Den Umsatz mit Smartphones 2011 taxiert Bitkom auf 4,1 Mrd Euro. (+13%).
  • Im laufenden Jahr würden  mit einem Anteil von 55% erstmals mehr Smartphones als sonstige Handys verkauft.
  • Der Umsatzanteil der Smartphones werde 2012 sogar bei drei Vierteln liegen, da die Geräte deutlich teurer sind als normale Handys.  
Weitere Bitkom-Zahlen zum Handy-Markt:
  • Rund 88% aller Deutschen über 14 Jahre nutzen ein Handy privat oder beruflich. 
  • Ende 2011 waren hierzulande 98 Mio Mobiltelefone im Einsatz. 
  • Auf jeden Bundesbürger über alle Altersklassen hinweg kommen im Schnitt 1,3 aktiv genutzte Handys. 
  • 29 Mio Deutsche haben mindestens zwei Geräte in Gebrauch, 7 Mio nutzen gar drei oder mehr Handys parallel. 

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