Nicht nur bei Amazon liegt der Fokus im Versandhandel derzeit weniger auf Medien wie Bücher als auf wachstumsstarken Segmenten wie Mode. Doch trotz der hohen Zuwächse bei diesen Sortimenten flacht die Wachstumskurve im Onlinehandel deutlich ab. Das Kölner Institut für Handelsforschung gibt einen Status-quo-Bericht zum E-Commerce.
Nach Angaben des IFH wurden im vergangenen Jahr 33 Mrd Euro in Deutschland im Online-Handel umgesetzt. Das Marktvolumen sei im Vergleich zum Vorjahr um knapp 15% gewachsen. Zum Vergleich: 2011 lag der Zuwachs noch bei 19,5%, 2010 sogar bei 29%. In diesem Jahr werde die Zuwachsrate weiterhin abflachen.
Weitere Ergebnisse aus dem „Branchenreport Online-Handel 2013“:
- Die stärksten Wachstumstreiber im Online-Markt sind die so genannten „Internet Pure Player“ (reine Onlineunternehmen ohne stationären Ableger wie Zalando); ihr Anteil wird für 2013 auf insgesamt 36,6% prognostiziert.
- Der Anteil des E-Commerce am gesamten Einzelhandel ist von 3% (2007) auf 7,7% gestiegen; ohne schnelldrehende Güter (Fast Moving Consumer Goods, FMCG) wie Nahrungsmittel oder Körperpflegeprodukte lag der Online-Anteil schon bei 14,2%.
- Anteile einzelner Sortimente am gesamten E-Commerce: Die größten Zuwächse im Onlinehandel verzeichneten Fashion- und Accessoire-Sortimente, die aktuell über ein Viertel des gesamten E-Commerce-Umsatzes ausmachten. Einer der Wachstumstreiber ist Zalando. Die Tochter der Samwer-Brüder hat in den vergangenen zwölf Monaten (1.4.2012 bis 31.3.2013) laut Excitingcommerce (Netto-)Umsätze von rund 1,5 Mrd Euro erzielt – eine Verzehnfachung gegenüber 2010.
- Online-Pionier-Sortimente wie Büchern (Oberkategorie: Freizeit & Hobby) und Elektronik wachsen laut IFH zwar weiter, hätten aber in den letzten Jahren Anteile an die enorm gewachsenen Bekleidungs- und Schuhsortimente abgeben müssen.
- Stabil fielen die Anteile am Online-Markt in den Branchen „Wohnen & Einrichten“ sowie „Heimwerken & Garten“ aus – hier sehen die Kölner noch viel Wachstumspotenzial.
Lesebeispiel: Der Online-Anteil im Gesamtmarkt Freizeit & Hobby ist von 2007 bis 2012 von 9,2% auf 15,8% gestiegen.
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