Das Buch ist und bleibt der mit Abstand beliebteste E-Commerce-Artikel der Deutschen, meldet die Arbeitsgemeinschaft Online-Forschung (AGOF). Daher sei es erstaunlich, dass das Internet als Werbeplattform für die Buchbranche eine untergeordnete Rolle spiele.
Die Ergebnisse aus dem „Branchenreport Bücher“:
- Sechs von zehn Internetnutzern interessieren sich für Bücher und informieren sich online über Neuerscheinungen, Rezensionen, Inhalte und Autoren. Hochgerechnet seien dies rund 31 Mio Menschen.
- Annähernd zwei Drittel (61,6%) der Internetnutzer haben in den vergangenen drei Monaten Bücher online oder offline erworben – das entspricht 31,68 Mio Käufern.
- Die Zahl der Online-Buch-Shopper ist dabei im Vergleich zu Vorjahr noch einmal deutlich gestiegen: Waren es 2012 noch 21,77 Mio, gaben jetzt 24,15 Mio Deutsche an, ihren Lesestoff in den vergangenen zwölf Monaten im Netz gekauft zu haben. Damit kletterte der Anteil der Online-Buchkäufer unter den Internet-Nutzern von 43,2 auf 46,9%.
- Über die Hälfte der bücheraffinen Online-User sind weiblich, deutlich mehr als zwei Drittel sind zwischen zwischen 14 und 49 Jahre alt.
Angesichts dieser Ergebnisse sei es erstaunlich, dass das Internet als Werbeplattform eine vergleichsweise untergeordnete Rolle für die Buchbranche spiele, wundert sich die Arbeitsgemeinschaft, die im Auftrag der Online-Vermarkter und -Werbeträger aktiv ist:
- Laut einer Nielsen-Statistik gaben Buchverlage im ersten Halbjahr 2013 rund 37 Mio Euro für Werbung aus.
- Der Löwenanteil (40%) floss an Zeitungen, gefolgt von Publikumszeitschriften (30%) und Fachzeitschriften (15%).
- Online-Werbung machte gerade mal 8% der Ausgaben aus, Werbung auf mobilen Endgeräten wie Smartphones nur 3%.
Fast die Hälfte aller Nutzer kauft Bücher im Netz. Das ist allerhand, wo es doch eigentlich kaum Beratung gibt. Nutzerrezensionen sind ja kaum verlässlich – höchstens noch auf http://www.readgeek.com wo man Bücher bewertet und dann Empfehlungen bekommt oder Buchrezensionen im Feuilleton-Teil. Aber all das dürfte ja mit einem professionellen Buchhändler/Bibliothekar kaum mithalten. Wäre interessant zu wissen ob sich das auf den Lesespaß auswirkt.
Nutzerrezensionen sind in der Regel wirklich nichts wert, aber das Internet als Infoquelle ist unschlagbar und toppt jeden Buchhändler (ich darf das sagen, ich war bis vor einem Jahr auch Buchhändler…).
Wieso sind Nutzerrezensionen nichts wert??? Das ist die moderne Variante der Mundpropaganda in schriftlicher Form. Nochmals: Die wenigsten Rezensionen haben meiner Erfahrung nach Gefälligkeitscharakter, die meisten sind ehrliche Produktmeinungen – oft überraschend einstimmig über viele Käufer/Nutzer hinweg
Nachvollziehbar, ich kaufe auch bei Amazon ein.
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt: Die AGOF ist ein Zusammenschluss von Online-Vermarktern. Und jetzt fragen wir uns, warum ausgerechnet die sich für Online-Werbung stark machen …
Eben deshalb haben wir im Artikel darauf hingewiesen.