Während sich die großen US-Verlage größtenteils von gedruckten Vorschauen verabschiedet haben, halten die deutschen Bücherhäuser weitestgehend noch an den teuren Print-Aushängeschildern fest. Mit Ullstein testet jedoch ein Konzernverlag „digital only“ – ohne große Risiken einzugehen.
Am 16. September wollen die Berliner eine Mini-Vorschau mit vier (noch nicht annoncierten) Herbst-Spitzentiteln veröffentlichen: „Empfindliche Wahrheit“ von John le Carré, „Die Engelmacherin“ von Camilla Läckberg, „Meine heiligen Berge“ von Reinhold Messner sowie „99 Gründe, warum mein Kind weint“ – Titel, an denen der Buchhandel schwerlich vorbeikommt, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass die Sortimenter den digitalen Weg einschlagen.
Das Quartett soll auf einer mobilen Webseite inszeniert werden, inklusive audiovisueller Animationen (Trailer, Leseproben, Bildergalerien, Hörproben). Über die mobile Webseite sollen außerdem aktuelle und Backlist-Titel bestellt werden können.
Die Frühjahrs-Vorschauen 2014 will Ullstein dann wieder in gedruckter Form verschicken. Wie es weiter geht, soll von den Wünschen der Buchhändler abhängig gemacht werden.
In den USA haben die großen Verlage bei ihren Novitäten-Werbungen bereits auf Digital umgestellt. Als Jahr des Umbruchs gilt 2012, als nacheinander Macmillan, Simon & Schuster und Random House ihren Ausstieg aus dem Vorschauen-Printgeschäft angekündigt hatten. Mittlerweile halten von den großen Publikumsverlagsgruppen nur noch Hachette Book Group und Penguin auch gedruckte Exemplare ihrer Vorschauen (auf Anfrage) bereit. Eine gewichtige Rolle bei diesem Paradigmenwechsel spielt die Softwarefirma Above the Treeline („Edelweiss“). Hier mehr zum Thema.
Kommentar hinterlassen zu "Infos nur im Netz"