Amazon muss draußen bleiben: Apple scheint offenbar E-Books aus dem hauseigenen iBookStore auszuschließen, in denen der Konkurrent aus Seattle erwähnt wird. Von solch einem Vorfall berichtet zumindest die US-Autorin Holly Lisle in ihrem Blog.
Ihre Geschichte:
- Vor einigen Monaten hat Lisle ihren Autoren-Leitfaden „How To Think Sideways – Lesson 6: How to Discover (or Create) Your Story’s Market“ für den Apple iBookStore angemeldet.
- Das E-Book wurde laut Lisle von Apple abgewiesen. Begründung: Sie habe darin auf den Konkurrenten Amazon verlinkt.
- Nach Apples Aufforderung hat Lisle zwar den direkten Link zu Amazon gelöscht, nicht aber den Hinweis auf den Konkurrenten: Sie erläuterte dem Leser, warum der Link entfernt wurde und verwies auf ihre eigene Internetseite, auf der wiederum der Link zu Amazon zu finden war (hier nachzulesen).
- Ihre Begründung: Der Hinweis auf Amazon sei essenziell. In ihrem E-Book erläutert sie, wie Autoren auf ein anderes Genre umsatteln können, wenn sich ihr Buch schlecht verkauft und empfiehlt ihren Lesern, in der Amazon-Datenbank nach möglichen Genres zu suchen. Diese Art der Recherche sei nur über Amazon möglich, so Lisle.
- Auch die zweite E-Book-Version – ohne Link zu Amazon – wurde laut Lisle von Apple abgelehnt. Begründung: Sie dürfe ein Konkurrenzunternehmen überhaupt nicht erwähnen.
- Aus Protest gegen diese Praxis hat die Autorin daraufhin all ihre Bücher aus dem iBookStore zurückgezogen.
Doch es gibt auch Gegenbeispiele, haben Recherchen von „The Digital Reader“ ergeben: Apple verkauft mehrere iBooks, in denen Amazon explizit erwähnt wird (zum Beispiel hier, hier und hier). Möglich ist aber auch, dass diese E-Books einfach durch das Netz geschlüpft sind: Schließlich melden auch weitere Quellen (zum Beispiel diese), dass Apple iBooks abgelehnt habe, in denen Amazon erwähnt werde.
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