Andreas Sturm (Foto: Verlag Herder)
Im religiösen Buchsegment sind Sachbücher, die sich mit den Konflikten und Skandalen der christlichen Kirchen beschäftigen, seit einigen Jahren zu einem festen Bestandteil geworden. Häufig im Fokus sind Fragen zu Sexualmoral und Fehlverhalten. Dabei hat kaum ein Thema die religiöse Debatte der vergangenen Jahre so geprägt wie die zahlreichen Missbrauchsskandale. Im Fokus steht vor allem die katholische Kirche, so auch in den beiden kirchenkritischen Titeln aus dem Verlag Herder, die es in dieser Woche auf die SPIEGEL-Bestsellerliste Hardcover Sachbuch geschafft haben:
- Der höchste Neueinsteiger auf Platz 3 stammt von Andreas Sturm, der in „Ich muss raus aus dieser Kirche“ über die Beweggründe für seinen Rücktritt als Generalvikar des Bistums Speyer und seinen Austritt aus der römisch-katholischen Kirche berichtet. Sturm hatte bundesweite Aufmerksamkeit erlangt, als er sich 2021 gegen das Verbot des Vatikans stellte und ankündigte, auch zukünftig queere Paare zu segnen. Entsprechend hoch ist zum Verkaufsstart seines Buches auch die Aufmerksamkeit der Medien, in denen Sturm mit großen Interviews vertreten ist, von „Bild“ über SPIEGEL bis zum WDR.
- Neu auf Platz 33 ist der Historiker Thomas Großbölting mit seiner Analyse des Missbrauchsskandals: „Die schuldigen Hirten“ ist laut Verlag das erste historische Sachbuch zum Thema, in dem der Autor die Geschichte von Betroffenen, Tätern und Vertuschern nachzeichnet.
Darüber hinaus hat Herder im aktuellen Programm noch ein halbes Dutzend weiterer kirchenkritischer Titel:
- Michael Brinkschröder u.a. (Hg.): #OutInChurch
- Johanna Beck: „Mach neu, was dich kaputt macht“
- Philippa Rath/Burkhard Hose: „Frauen ins Amt“
- Emmanuela Kohlhaas: „Die neue Kunst des Leitens“
- Tomas Halik: „Der Nachmittag des Christentums“
- Johann Hinrich Claussen: „Sexualisierte Gewalt in der evangelischen Kirche“
Hier geht es zur SPIEGEL-Bestsellerliste.
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