Die Unternehmensberatung KPMG beschäftigt sich in einem aktuellen White Paper mit den Herausforderungen der digitalen Transformation und stellt fest: Es braucht einen Strategiewechsel seitens der Verlage sowie gezielte Investitionen, um langfristig erfolgreich zu bleiben.
In seiner Analyse greift die Unternehmensberatung auf verschiedene Erhebungen zum Verlagsmarkt, vor allem der Zeitungs- und Zeitschriftenverlage zurück, aber auch der Buchmarkt wird in Teilen angesprochen.
Die zentralen Erkenntnisse im Überblick:
- Langfristig werden Printprodukte durch digitale Ausgaben ersetzt.
- Ein zentrales Problem bleibt die Monetarisierung digitaler Inhalte. Hier werde ein konsequentes Umdenken der Verlage nötig.
- Zusammenarbeit untereinander sorgt für geteilte Kosten und hohe Reichweiten.
- Die Digitalisierung sollte nicht nur nach außen in Produkte vorangetrieben werden, sondern auch nach innen in Hinsicht auf eigene Prozesse.
- Monetarisierung im digitalen Bereich kann durch Themenspezifizierung, durch Markenbekanntheit und Qualitätsführerschaft erreicht werden.
Die Nutzungsdauer von Print-Medien nehme weiter ab, während die Online-Nutzung weiter zunehme. Lediglich bei Büchern bleibe die Nutzungsdauer relativ konstant.
E-Paper und E-Books seien kein optimaler digitaler Ersatz. Ihre Gestaltung sei oft wenig attraktiv. Der Konsum gedruckter Bücher sei nach der JIM-Studie 2019 aber erstaunlicherweise relativ konstant, E-Books würden eher als Ergänzung statt als Ersatz gelesen.
Eine erfolgsversprechende Möglichkeit sei die Nischenstrategie. Der RWS-Verlag C.H. Beck wird hierfür als Beispiel ins Feld geführt. In dem Bereich gebe es nur wenig Konkurrenzprodukte, sodass sich eine hohe Zahlungsbereitschaft abrufen lasse.
Als Lösungsstrategien schlägt KPMG vor: Digitalisierung priorisieren, junge Zielgruppe ansprechen, Monetarisierungsstrategie entwickeln und ein digitales Ökosystem aufbauen.
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