Über Selfpublishing-Plattformen erreichen Menschen – und Themen – heute eine Reichweite, die noch vor 15, 20 Jahren undenkbar schien.
Einer, der davon profitiert, ist Edgar S. Schöberl. Unter dem Autorennamen Jason Sante schreibt er seit 2014 über sein Leben, seine Erfahrungen – und berichtet dabei ehrlich und offen über seine Alkoholabhängigkeit. 23 Jahren verbrachte Schöberl keinen Tag ohne Alkohol, schreibt gerade die „Süddeutsche Zeitung“ (Bezahlinhalt) in einem Text über seine Autobiografie „Alkohol ist ein Blender“. Drei Teile umfasst sie und ist 2018 bei Epubli erschienen. Davon seien mittlerweile 20.000 Exemplare verkauft, berichtet er.
Im Herbst erscheint ein weiterer Titel: „Leben im Wohnmobil. Vom schweren Alkoholiker zum Nomaden“ ist die Biografie überschrieben und das ist durchaus wörtlich zu verstehen. Schöberl hat seinen Lebensmittelpunkt vor einem Jahr in ein Wohnmobil verlegt, mit dem er zu seinen umfangreichen Lesereisen und Vorträgen reist – derzeit natürlich durch Corona etwas ausgebremst.
Wie Schöberl der „SZ“ berichtet, habe er mit 20 Jahren begonnen, erste Texte zu schreiben, vor allem Science Fiction. Gleichzeitig machte er sich stets Notizen aus seinem Leben, die er später für seine Autobiografie verwendete. Seit 2014 verlegt er seine Literatur als Selfpublisher und gewann auch schon Preise auf kleineren Literaturwettbewerben. Weil er seine Abhängigkeit so transparent offenlegte, eröffneten sich immer mehr Möglichkeiten.
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