Der Konflikt um die digitale Leihe von Bibliotheken ist noch lange nicht abgeschlossen. Eine mit Unterstützung des Börsenvereins und des Deutschen Bibliotheksverband entwickelte Studie, deren Ergebnisse im Herbst erwartet werden, soll darüber aufklären, inwiefern die E-Leihe Einbußen für die Verlage bedeutet. In dieser Gemengelage hat sich nun auch die Linksfraktion im Bundestag positioniert. Sie fordert eine deutliche Erhöhung der Bibliothekstantieme.
In einem Antrag fordert sie die Bundesregierung auf, sich im Rahmen der Verhandlungen über die Abgeltung der Ansprüche nach Paragraf 27 Absatz 2 Urheberrechtsgesetzes für eine deutliche Erhöhung der pauschalen Vergütungssumme einzusetzen und auch den Bundesanteil erhöhen. Als Maßstab sollen die Vergütungen in anderen europäischen Ländern gelten, die bis um das zehnfache höher ausfallen als in Deutschland. Zudem solle die Zuständigkeit für die Verhandlungen vom Bundesamt für zentrale Dienste und Vermögensfragen auf die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) übertragen werden.
Nach Ansicht der Linksfraktion liegt der Gesamtbetrag der Bibliothekstantiemen in Deutschland mit 14,1 Mio Euro auf einem „erschreckend niedrigen Niveau“. Heruntergerechnet auf den einzelnen Ausleihvorgang erhielten die Buchautoren lediglich einen niedrigen einstelligen Centbetrag als Vergütung, heißt es in den Parlamentsberichten des Deutschen Bundestags.
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