Personalmangel, steigende Mautkosten und zu wenig Lkw-Fahrer: Für die großen Logistiker der Branche war 2023 erneut ein Jahr der Herausforderungen. Eine buchreport-Umfrage im November zeigte, dass es im Getriebe der Großhändler ordentlich geknirscht hat:
- Der Handel klagte über Lieferengpässe und monierte Irrläufer, beschädigte Ware, Packfehler und Aufkleber, die nicht zu den gelieferten Büchern passen.
- Während der Großhändler Libri ähnlich gute Noten wie im Vorjahr erhält, wird auch Umbreit nicht mehr so gut wie 2022 bewertet. Kritisiert werden fehlende Ware, Zeitverzug, Qualitätsmängel und das Auslisten von Besorgungstiteln.
- Auch Zeitfracht steht in der Kritik und gesteht Fehler ein. Der Großhändler verweist auf Kapazitäts- und Technikprobleme.
- Ein besonders gutes „Zeugnis“ werden im Großhandel/Bücherwagendienst Libri und bei den Verlagsauslieferungen Prolit, VVA, VM, BroCom, HGV, Sigloch und Runge ausgestellt. Die zu Arvato gehörige VVA-Gruppe sieht sich weiter auf einem Erfolgskurs. Und belegt das im November mit prominenten Neuzugängen in der Verlagslogistik: Mit der Integration von Beltz, Campus, Diogenes, Klett Cotta sowie der Klett-Cotta-Tochter Junfermann in 2024 stehe das „organisch größte Wachstum seit der Gründung der Verlagsauslieferung vor mehr als sechzig Jahren an“.
Das Weihnachtsgeschäft stemmen die Großhändler mit durchgängigem Dreischichten-Betrieb und einer erhöhten Taktrate bei den Belieferungen. Klagen über Defizite beim Service hielten sich zuletzt in Grenzen.
Nach Weihnachten schafft es Zeitfracht auch in die Publikumsmedien mit der Botschaft, seine Dienstleistungen für Buchhandlungen zu kürzen, die zu wenig Umsatz machen: Der Großhändler werde die Übernachtlieferung ab 1. Februar für jene Kunden einstellen, die ein besonders geringes Jahresabnahmevolumen haben. Der Großhändler wolle kleinere Buchhandlungen nur noch zweimal pro Woche ansteuern, die pro Jahr Waren im Wert von weniger als 30.000 Euro abnehmen. Auch werde es Auslistungen von Titeln geben, die nicht häufig genug verkauft werden. Der Zwischenbuchhändler verweist auf die fehlende Wirtschaftlichkeit.
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