Die Zerschlagung des in der Finanzkrise unter Beschuss geratenen Verlags- und Finanzdienstleistungsunternehmens McGraw-Hill Companies wird konkret. Laut Reuters buhlt neben einigen Investmentgesellschaften auch Cengage Learning um den größten Bildungsverlag in den USA. Ob der US-Verlagskonzern allerdings für eine milliardenschwere Übernahme von McGraw-Hill Education gerüstet ist?
Auf Druck der Aktionäre sollen die Sparten Finanzdienstleistungen (u.a. die Ratingagentur Standard & Poor’s) und Verlage künftig getrennt operieren. Bis Ende 2012 soll die Aufspaltung erfolgen – und möglicherweise sogar der Verkauf von MHE (Umsatz 2011: 2,3 Mrd Dollar). Zu den Interessenten an MHE gehören laut Reuters Cengage Learning, Bain Capital, Thomas H Lee Partners und Apollo Global Management. Der Bildungsverlag werde auf rund 3 Mrd Dollar taxiert.
Dass die Ratingagentur S&P das finanzielles Risiko-Profil von Cengage aktuell als „highly leveraged“ bezeichnet – bedeutet, dass der Fremdfinanzierungsgrad hoch ausfällt –, kommt nicht überraschend. Das 2007 von den Private-Equity-Firmen Apax Partners und Omers für 7,75 Mrd Dollar von Thomson übernommene Unternehmen schiebt einen riesigen Schuldenberg vor sich her, für den Cengage jährlich mehr als 500 Mio Dollar Zinsen zahlt (bei einem Umsatz von zuletzt 1,88 Mrd Dollar). Laut S&P verfügt Cengage sogar über zu wenig liquide Mittel, um in den kommenden 12 bis 18 Monaten über die Runden zu kommen.
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