Gewundert hat sich die Buchbranche schon, als Rakuten im Februar 2014 Takahito Aiki (Foto: li.) als neuen Chef von Kobo installierte – ein treuer Manager der japanischen Nummer eins im E-Commerce, allerdings ohne große Branchenerfahrung. Fast zwei Jahre später folgt das erwartbare Revirement: Kobo-Mitgründer und zuletzt President Michael Tamblyn (re.) wird neuer CEO, Aiki bleibt als Chairman an Bord.
Gemeinsam mit Aiki soll Tamblyn das globale E-Book-Geschäft von Rakuten steuern, darunter sind neben Kobo die Firmen OverDrive (US-Onleihe-Anbieter) und Aquafadas (Softwareanbieter, auf digitales Publizieren fokussiert).
Aiki bilanziert seine bisherige Zeit bei Kobo positiv, er habe mit dem Management-Team dafür gesorgt, die „Disziplin, das innovative Denken, die Finanzplanung und den Kundenfokus“ auf Erfolgskurs zu bringen. Man habe besonders die „finanzielle Leistung“ des Unternehmens „dramatisch verbessert“.
Seit Aikis Antritt hat Kobo OverDrive gekauft, Kooperationen mit Buchhändlern in Mexiko eingefädelt und die Kunden von Sony und BlinkBox übernommen sowie drei Geräte eingeführt (Kobo Aura H2O, Kobo Glo HD, Kobo Touch 2.0).
Auf die Frage, wo Kobo im weltweiten Rennen der E-Book-Akteure, liege, erklärte Tamblyn vor einem Jahr in einem buchreport-Interview gemeinsam mit Aiki: „Seit unserer Übernahme durch Rakuten haben wir die Möglichkeit, in Märkte vorzustoßen, auf die wir früher nur viel schwieriger gekommen wären. Unser massives Wachstum in Japan ist dabei nur das offensichtlichste Beispiel. Aber es gibt immer noch Märkte, die in unseren Augen großes Potential haben.“
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