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Nook geht in den Nahkampf

Im Kampf um die Vormachtstellung auf dem Tablet-Markt gilt immer stärker die Devise: Marktanteil geht vor Marge. Drei Monate nach der Einführung des Amazon-Tablets geht Barnes & Noble mit einem 199-Dollar-Tablet in den „Fire“-Nahkampf.
Nach einer Pressemitteilung des Unternehmens führt der größte US-Buchhändler neben dem bisherigen 249-Dollar-Tablet (16 GB Massenspeicher) ein Modell mit 8 GB Speicher ein. Das Gerät habe das beste Preis-Leistungs-Verhältnis, schwärmt CEO William Lynch. Die sonstigen Spezifikationen bleiben gleich (hier mehr).
Auch beim E-Reader „Nook Color“ dreht B&N an der Preisschraube: 169 statt bisher 199 Dollar.
„Chaos auf dem Android-Markt“

Die Preissenkung bestätigt die jüngste Analyse des Marktforschungsunternehmens IHS iSuppli, das ein „Chaos“ auf dem Android-Tablet-Markt erkennt, weil Amazon und Barnes & Noble das Preisgefüge nach unten gezogen hätten (hier mehr). 

Im 4. Quartal 2011 lag B&N im Ranking der Tablet-Anbieter mit einem geschätzten Absatz von fast 2 Mio Geräten auf Platz 4, knapp hinter Samsung. Den eigenen Anteil am US-E-Book-Markt hatte B&N zuletzt auf rund ein Viertel taxiert. 
Wie stark das Hardware- und digitale Geschäft inzwischen die Bilanz von B&N prägt, das zeigen die am heutigen Dienstag präsentierten Zahlen für das 3. Quartal (bis 28. Januar 2012) des Geschäftsjahres: 
  • Der Umsatz im stationären Handel wuchs nur um 2% auf 1,46 Mrd Dollar – Analysten hatten infolge der Pleite von Borders mehr erwartet.
  • Die Umsätze im Geschäft mit gedruckten Büchern stiegen um 4%.
  • Die Erlöse über den Webshop BN.com legten 32% auf 420 Mio Dollar zu.
  • Im Nook-Geschäft (Hardware, Zubehör, digitale Medieninhalte) setzten die Amerikaner im Quartal 542 Mio Dollar um (+38%). Im Detail: Der Absatz der Nook-Geräte stieg um 64%, der Absatz digitaler Medien um 85%.
  • Der Gesamtumsatz des Unternehmens lag in den drei Monaten bei 2,3 Mrd Dollar (+5%).

CEO Lynch zeigte sich insgesamt zufrieden: „Im dritten Quartal waren die Anzahl der Kunden und die Umsätze in den Geschäften so hoch wie seit fünf Jahren nicht mehr.“

Agenda 2012: Internationalisierung

Ganz oben auf der digitalen Agenda der Amerikaner steht die Internationalisierung. Laut „Bloomberg“ will B&N künftig in Kooperation mit Waterstones Nook-Geräte verkaufen – die offizielle Bestätigung steht aber noch aus (hier mehr). Waterstones’ CEO James Daunt hatte bereits im Herbst angekündigt, dass der britische Marktführer spätestens im Frühjahr ein Lesegerät anbieten wird.

Den Schritt in Richtung Kontinentaleuropa hat Lynch bisher noch nicht erwähnt, doch angesichts der hohen Investitionen in Hardware und Inhalte dürfte die Ausweitung aufs europäische Festland ebenfalls geplant sein.

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