Die Franzosen lieben Jean-Marie Gustave Le Clézio. Der 79-Jährige ist mit seinen Romanen, Essays und Novellen immer für einen Spitzenplatz auf den Bestsellerlisten gut. Deshalb ist es auch keine Überraschung, dass sein neues Buch „Chanson bretonne“ aus dem Stand an die Spitze des Sachbuch-Rankings gestürmt ist.
„Chanson bretonne“ ist ein autobiografisches Buch, eine nostalgische, von Erinnerungen geprägte Rückkehr des Schriftstellers nach jahrzehntelanger Abwesenheit in seine geliebte Bretagne. Zwischen 1948 und 1954 hatte der junge Jean-Marie Gustave im Nordwesten Frankreichs jeden Sommer einige Monate mit seiner Familie verbracht, eigentlich keine sehr lange Zeit, aber für ihn doch prägend. „Es ist das Land, das mir die meisten Emotionen und Erinnerungen gebracht hat“, schreibt Le Clézio. Weil „Chanson bretonne“ kaum 100 Seiten umfasst, hat sein langjähriger Verlag Gallimard noch einen weiteren Text von Le Clézio angehängt. In „L’enfant et la guerre“ geht der 1940 geborene Autor noch ein bisschen weiter in der eigenen Vergangenheit zurück, verbindet präzise Erinnerungen an die Kriegsjahre in Nizza mit verschwommenen, geträumten Eindrücken.
Der literarische Durchbruch gelang Le Clézio 1963 schon mit seinem Debütroman „Procès-verbal“, der mit dem Prix Renaudot ausgezeichnet wurde und für den Prix Goncourt nominiert war. Seither hat der Franzose, dessen Bücher in deutscher Übersetzung seit einigen Jahren bei Kiepenheuer & Witsch erscheinen, über 30 Werke veröffentlicht. Der Höhepunkt seiner schriftstellerischen Laufbahn war die Verleihung des Literaturnobelpreises im Jahr 2008. Die Jury feierte ihn unter anderem als „Verfasser des Aufbruchs und des poetischen Abenteuers“.
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