Nach Simon & Schuster in den USA und Bastei Lübbe in Deutschland hat der Onlinehändler Amazon auch mit der Verlagsgruppe Bonnier eine Einigung im Konditionenstreit erzielt. Die Autoren-Initiative „Fairer Buchmarkt“ hält jedoch an ihren Kritikpunkten gegenüber Amazon fest – und arbeitet diesbezüglich an einem neuen Projekt (ohne ins Detail gehen zu wollen).
Für die Autoren, die mit ihrem öffentlichen Brief an Amazon-Chef Jeff Bezos für Aufsehen gesorgt hatten, ist mit der teilweisen Beilegung des Konditionenstreits die Arbeit jedoch noch nicht vorbei.
Auch wenn es keine gemeinsame Erklärung geben wird, ist ein gemeinsames Projekt in Arbeit, erklärte Tobias Kiwitt, Vorstandssprecher des Bundesverbands junger Autoren und Autorinnen. Vor allem die folgenden Kritikpunkte haben für Kiwitt und die Initiative Fairer Buchmarkt weiter Bestand:
- Amazons Flatrate und die damit verbundenen Bedingungen und Nachteile für sowohl Indies als auch Verlagsautoren
- Amazons diskretes Hosting, mit dem es auch außerhalb der Amazonplattform verdient (siehe etwa Hanser Box)
- Die Intransparenz, mit der abgerechnet und mal mehr, mal weniger bezuschusst wird
- Der Exklusivitätszwang, den Amazon auf Selfpublisher des Kindle Direct Publishing (KDP)-Programms für die Flatrate ausübt
- Die generelle angestrebte Marktdominanz
- Das Vorgehen in den USA gegenüber Hachette
Zudem befürchtet Kiwitt, dass Amazon auch in Zukunftsmärkten mit Brasilien oder China schon bald die Verlage angehen wird. In Japan wird bereits gegen „ähnlich Erpressungsmethoden“ protestiert.
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