Anfang des Monats schimmerten erstmals die Pläne durch, dass Google den eigenen E-Book-Store um eine Verleih-Option ergänzen will – Google selbst wollte dies nicht kommentieren. Jetzt wird (zumindest in den USA) deutlich, wohin die Reise gehen soll: Das US-Unternehmen will das Geschäft mit Fachbüchern ausbauen.
In San Francisco erklärte Google am Mittwoch, dass ein großes Sortiment an digitalen Fachbücher ab August verkauft und verliehen werden soll. Zu diesem Zweck habe Google Verträge mit den fünf großen US-Fachbuchverlagen (Pearson, Wiley, Macmillian Higher Education, McGraw-Hill und Cengage Learning) abgeschlossen. Einige Details:
- Die Schüler und Studenten können die Bücher bis zu sechs Monate lang ausleihen, zu Preisen, die bis zu 80% unter dem Listenverkaufspreis lägen.
- Die Leser können Lesezeichen anlegen, den Text markieren und während der Lektüre einen „Nacht-Modus“ einschalten.
- Da Google explizit Epub2 und Epub3 (statt PDF) bevorzugt, ist davon auszugehen, dass Google auch angereicherte Fachbücher im Visier hat.
Einmal mehr folgt Google mit den Erweiterungen dem Marktführer Amazon, seit 2011 digitale Lehrbücher und seit vergangenem Jahr auch gedruckte Lehrbücher verleiht. Zur Buchmesse in Frankfurt stellte Amazon außerdem „Whispercast“ vor, ein Programm, mit dem Unternehmen und Bildungseinrichtungen Inhalte und Kindle-Geräte zentral verwalten können.
Auch andere internationale Konzerne versuchen seit geraumer Zeit auf dem Bildungssektor Fuß zu fassen – neben Barnes & Noble bieten auch Apple (hier mehr) und Txtr (hier mehr) seit kurzer Zeit eigene Schulbuch-Lösungen an.
Neues Tablet mit hoher Pixeldichte
Gegenüber der für Google wichtigsten Produktpräsentation war der E-Book-Verleih gestern nur eine Randnotiz: In San Francisco wurde die neue Generation des Tablets „Nexus 7“ präsentiert. Für die Buchbranche wichtig: Das Display blieb in seiner Größe ( 7 Zoll) und seinem Seitenverhältnis (8:5) gleich, doch die Auflösung ist deutlich gestiegen. Mit 1920 mal 1200 Pixeln (323 Pixel pro Inch) hat das Gerät die doppelte Pixeldichte des iPad Mini und liegt sogar über der Retina-Auflösung des größeren iPad 4.
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