Selfpublishing-Hochkaräter auf dem Podium (v.l.): Bella Andre, Barbara Freethy und Hugh Howey.
Ist die Indie-Revolution zu Ende? Dies war die zentrale Frage, der sich drei Autoren bei der IDPF-Konferenz „Digital Book 2014“ zur BookExpo New York gewidmet haben. Ihr Fazit: Die Selfpublishing-Revolution habe nicht einmal so richtig begonnen.
Auf dem Podium im New Yorker Javits Center äußerten sich die Selfpublishing-Hochkaräter Bella Andre, Hugh Howey und Barbara Freethy zu Einschätzungen in der Branche, mit dem Abflachen des gesamten US-amerikanischen E-Book-Marktes sei auch eine Bremse des SP-Marktes verbunden. „Die Indie-Revolution, die bislang für digitale Bücher zu sehen war, wird jetzt in der Print-Welt zu erleben sein“, prognostizierte Barbara Freethy. Mit den Möglichkeiten der Print-on-Demand-Technologie könnten die Indies neue Impulse setzen.
Die Bestseller-Autorin hat bislang 37 Romane geschrieben und war bis 2011 bei traditionellen Verlagen unter Vertrag, seitdem sammelt sie als Selfpublisherin Erfahrungen; laut IDPF verkaufte sie in den vergangenen drei Jahren rund 4 Mio Bücher, 15 davon hätten die Bestsellerlisten von „USA Today“ und „New York Times“ erreicht.
Auch Hugh Howey, der kürzlich mit seiner Studie zu den Kindle-Bestsellerlisten für Schlagzeilen sorgte, verwies auf das große Potenzial von Print on Demand für Selfpublisher. Seine von der Amazon-Tochter Createspace erstellten Print-Bücher würden beispielsweise bei Barnes & Noble erfolgreich verkauft.
Bella Andre (Bestseller-Selfpublisherin mit Hybrid-Profil, sie verkaufte die Print-Rechte an ihrer Serie „The Sullivans“ für einen siebenstelligen Betrag an Harlequin) berichtete von ihren internationalen Erfahrungen. „Man kann ganze Länder mit den eigenen Büchern erobern, wenn man sich stark darauf fokussiert“. Sie habe einerseits versucht, selbst Übersetzungen in Auftrag zu geben, dort sei allerdings die Qualitätskontrolle schwierig. Daneben habe sie alleine im vergangenen Jahr zehn Lizenzen ins Ausland vergeben.
Eine Partnerschaft sei für sie besonders attraktiv: Kobo manage die komplette Übersetzung ihrer Serie ins Französische. Im Gegenzug erhalten die kanadischen E-Book-Spezialisten lediglich drei Monate lang Exklusivität beim Vertrieb der Serie – und Andre selbst könne mit der Übersetzung machen, was sie wolle, beispielsweise eine Hörbuchfassung erstellen lassen. „Das ist perfekt“, freute sich Andre.
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