Mit der Verbindung von Deutschland und Italien kennt sich Daniel Speck aus: Er hat Filmgeschichte in München und Rom studiert, ist Dozent an Filmhochschulen in Italien und Deutschland und hat u.a. die Drehbücher zu „Maria, ihm schmeckt’s nicht“ und „Antonio, ihm schmeckt’s nicht“ verfasst. Die Filme nach Vorlagen von Jan Weiler – Letztgenannter startet am 18. August im Kino –, handeln von der turbulenten Beziehung eines Deutschen zu seinen italienischen Schwiegereltern.
Kein Wunder, dass Italien auch in Specks erstem Roman eine Rolle spielt. „Bella Germania“ platziert sich in dieser Woche als höchster Neueinsteiger auf Rang 7 der Bestsellerliste Paperback-Belletristik. Darin ersinnt er eine deutsch-italienische Familiengeschichte in drei Generationen. Speck erzählt von Vincent, der 1954 nach Mailand fährt und 2014 vor der Tür von Modedesignerin Julia in München steht und behauptet, ihr Großvater zu sein.
Im Interview mit seinem Verlag Fischer erklärt er seine Inspiration: „Wenn man mit den Eltern und Großeltern über alten Fotoalben sitzt und Geschichten hört, die teils vor der eigenen Geburt passiert sind, aber heute noch ein Echo auslösen“, so Speck. „Ein Wiedererkennen von eigenen Erfahrungen, ein Gleichklang der Gefühle, ein roter Faden in der emotionalen DNA.“ Im Vergleich zum Drehbuchschreiben sei er freier gewesen: „Beim Drehbuch schreibt man immer mit den kritischen Stimmen der Redakteure oder Regisseure im Rücken und ist durch die Produktionskosten limitiert – im Roman kostet eine Szene vor dem Mailänder Dom nichts außer ein paar guten Sätzen.“
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