Als Apple vor drei Jahren „iBooks Author“ vorstellte, ging ein Raunen durch den Lehrbuchsektor, wollte der Konzern doch nicht weniger als das Schulbuch neu erfinden. Jetzt hat auch Konkurrent Amazon eine Software entwickelt, mit der Lehrer und Professoren auf eigene Faust Lehrbücher und Kursmaterial herausbringen können – verfolgt dabei aber einen anderen Ansatz.
Mit der Software „Kindle Textbook Creator“ für Mac oder Windows können Lehrkräfte und Autoren PDFs in digitale Lehrbücher umwandeln. Die digitalen Bücher und Kursmaterialien können ausschließlich über die Kindle-Apps (für iPad, Kindle Fire, iPhone und Android-Geräte, Mac und PC) gelesen werden, nicht auf klassischen E-Readern (wie dem Kindle). Verkauft werden die Lehrbücher über Amazon, dafür verspricht der Konzern den Autoren einen Anteil von bis zu 70%.
Zurzeit ist die Software noch in der Open-Betaphase und nur in englischer Sprache verfügbar. Amazon will den Funktionsumfang sukzessiv erweitern, zurzeit sind folgende Funktionen verfügbar:
- Textpassagen in verschiedenen Farben markieren
- Textstellen, Bilder und Lesezeichen in einem digitalen Notizbuch speichern
- Karteikarten mit Lehrmaterial erstellen
- Definitionen und Wikipedia-Einträge nachschlagen
„Kindle Textbook Creator“ scheint darauf ausgelegt zu sein, Lehrinhalte schnell zu publizieren und Verlagen eine Möglichkeit zu eröffnen, ihre Inhalte für das Kindle-Universum zur Verfügung zu stellen, während das Konkurrenzprodukt „iBooks Author“ dazu gedacht ist, Lehrbücher von Grund auf neu zu erstellen, analysiert TechCrunch die unterschiedlichen Ansätze von Amazon und Apple. Apple versuche die Autoren dazu zu bewegen, Digital-First-Bücher zu entwickeln, während Amazon sie davon überzeugen wolle, bereits bestehende Inhalte für den Lehrbuchmarkt bereitzustellen.
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