Verleger und Buchhändler müssen sich überraschend mit dem Jugendschutz beschäftigen. Anlass ist ein Vorstoß der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM). Hintergrund: Anders als Printbücher sind Ebooks „Telemedien“ im Sinne des Jugendmedienschutz-Staatsvertrages (JMStV).
Problem: Der 2002 von den Bundesländern geschlossene JMStV nimmt die „Anbieter von Telemedien“ in die Pflicht und stellt wesentlich strengere Anforderungen als das Jugendschutzgesetz. Gemeint sind u.a. Betreiber von Webseiten, also auch Internetbuchhändler, die Ebooks verkaufen.
Das mutet nicht nur deswegen kurios an, weil der Staatsvertrag nur für Online-Anbieter mit Sitz in Deutschland gilt, also etwa nicht für den Ebook-Riesen Amazon. Praktisch wären Ebook-Händler ohnehin überfordert, ihr Angebot selbst auf jugendgefährdende Inhalte zu prüfen.
Der Börsenverein sucht deshalb eine Branchenlösung. Eckpunkte:
- Ab November 2015 sollen Verlage bei der VlB-Meldung ihrer E-Books in einem Pflichtfeld angeben, ob deren Inhalt jugendgefährdend ist.
- Die Einschätzung soll bei Verlagen, deren E-Book-Inhalte die Entwicklung Jugendlicher beeinträchtigen könnten, ein eigens zu bestellender Jugendschutzbeauftragter vornehmen.
- Auf E-Book-Plattformen sollen potenziell jugendgefährdende Titel ab 2017 nicht mehr auf frei zugänglichen Seiten, sondern nur noch in speziellen Rubriken oder geschlossenen Nutzergruppen angeboten werden.
Der Börsenverein prüft jetzt, ob diese Regelung das Plazet der Landesjugendschutzbehörden bekommt.
Ich würde da vom Börsenverein her gesehen den Markt der E-Books zunächst beobachten.
Dann kann man immer noch etwas unternehmen, wenn man genau weiß, was da an Inhalten auf den E-Books angeboten wird.
Viel wichtiger erscheint mir aber einmal die Potenziale dieser überaus großen Digitalisierung in den Medien zu sehen.
Von dieser sogenannten Über-Digitalisierung erkenne ich jedenfalls daraus keinen Lebenssinn für junge Menschen, sondern vielmehr eine Überfütterung mit dieser neuen Vielzahl der Medien.
Es stellt sich da nur mal die Frage:
Wo ist da noch ein Bezug zum Buch in seiner haptischen Form (also ein Buch in den Händen halten)?
Da geht es doch nur überwiegend um gute Zuwachsraten im digitalen Geschäft.
Und junge Menschen springen da ja überwiegend auf diese modischen Trends auf (weil eben alles so mitgemacht werden muss).
Junge Menschen haben leider heute das notwenige und richtige Unterscheiden der Dinge verlernt.
Und dadurch ist es eben auch leicht, dass Menschen in unseren Tagen sehr leicht auch in ihrem Denken und Wollen durch manche Werbemassnahmen negativ zu beeinflussen sind.
Der Mensch sollte also wieder mehr lernen: Was ist für mich selber wichtig und was ist eben nicht notwendig?
Wenn der Mensch dies begreift, dann bekommt er wieder auch mehr Sinnerfahrung in sein eigenes Leben hinein, was er eben
durch die digitalen Medien nicht so erreichen wird.
Und dies liegt eben in der Hand jedes einzelnen Menschen, ob
er heute alles annehmen will, was ihm die Gesellschaft und die
Werbung so wichtig machen möchte.
Um ein ,kleines Lebensglück` selber für sich zu erfahren, bedarf der Mensch nicht alles, was sich ihm heute so zeigt.
Es wäre ein Unsinn, wenn das Wachstum einer Wirtschaft nur von einer Digitalisierung in den Medien abhängen würde.
Ein ,ewiges Wachstum` wird es so oder so nicht mehr geben.
Dies erkaufen wir uns nur durch eine weitere Zerstörung unserer Umwelt und durch sinnlose Ideologien, die den Menschen versuchen in seinem Denken zu verblenden
Besser wäre es, wenn man heute verschiedene Dinge auch mit einem Denken nach der Vernunft angehen könnte und nicht mit
Unüberlegtheit und einer wachsenden Unvernunft, die doch sehr groß geworden ist.
Also alles mit vernünftigen Vorgaben und besserem Ziel.
Und man sollte auch bei der Digitalisierung die Grenzen erkennen.
Jeder Mensch hat heute sein Leben selber in der Hand.
Es kommt also nur darauf an, was er daraus macht und
wo er seine eigenen Grenzen setzen möchte.
H. Kraft