Kollekte mit Ansage: Nach der Münchner Powerpräsentation als Premiumpartner in harten Zeiten hält der Marktführer Thalia bei den Verlagen die Hände auf, um sich die Investitionen in eine genauere Kundenansprache und optimierte E-Commerce-Struktur mitfinanzieren zu lassen:
- In Gesprächen wird von Verlagen ein Bonus in unterschiedlicher Höhe verlangt. Die Wunschliste reicht offenbar bis zu zusätzlichen 5 Prozentpunkten Rabatt für die Bucheinkäufer.
- Bei vielen Verlagen beißen die Hagener, die bereits zuvor mehrfach an der Konditionenschraube gedreht hatten, nach buchreport-Recherchen allerdings auf Granit. Tenor: Im auch für Verlage investitionsintensiven Wandel gibt es keine weiteren Spielräume für Rabatte oder Boni.
Die gerade wieder stabilisierte Douglas-Buchtochter nutzt bei ihrem Vorstoß die Gunst der Stunde und positioniert sich nach dem Crash von Weltbild und im Kontext der Repositionierung von Hugendubel als einzig verbleibendes systemrelevantes Gegengewicht im Abwehrkampf gegen den Handelsriesen Amazon.
Die Forderungen von Thalia bringen nicht nur eine neue Dynamik in die Dauerfrage, wann bei den Konditionen schlussendlich die Schmerzgrenze erreicht ist. Diskutiert werden jetzt auch die steigenden Gefahren für die Preisbindung, die bei einem enthemmten Poker um Rabatte drohen.
Über die Hintergründe der Thalia-Kollekte, Reaktionen, sonstige außerordentliche Rabattforderungen in der Branche und die Gefahren berichtet buchreport.express 13/2014 (hier zu bestellen).
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