Sony übernimmt den US-Anime-Dienst Crunchyroll. Zu dessen Marken gehört auch der deutsche Manga-Verlag Kazé.
Crunchyroll ist ein Anime-Streaming-Dienst mit 5 Mio Abonnenten. Laut eigener Aussage bedient das Unternehmen mit seinen verschiedenen Diensten und Angeboten insgesamt 120 Mio registrierte Nutzer in mehr als 200 Ländern. Zum Angebot gehören u.a. auch mobile Spiele, Manga, Event-Merchandise und Vertriebsdienste.
Sony übernimmt Crunchyroll vom US-Telekommunikationskonzern AT&T, der Deal war bereits im Dezember angekündigt worden. Jetzt melden die Unternehmen Vollzug:
- Sony Pictures Entertainment (SPE) übernimmt Crunchyroll durch die Funimation Global Group. Funimation ist ein Joint Venture von SPE und seiner japanischen Tochtergesellschaft Aniplex.
- Der Kaufpreis liegt bei 1,175 Mrd US-Dollar.
- AT&T will den Erlös zum Schuldenabbau nutzen.
„Anime ist ein schnell wachsendes Medium, das das Publikum rund um den Globus begeistert und Emotionen weckt. Der Zusammenschluss von Crunchyroll und Funimation ermöglicht es uns, noch näher an die Macher und Fans heranzukommen, die das Herz der Anime-Community sind”, sagt Kenichiro Yoshida, Chairman, President und CEO der Sony Group Corporation.
Tony Vinciquerra, Chairman und CEO von SPE, wird etwas konkreter:
- Crunchyroll soll die bestehenden Anime-Geschäfte von Sony, darunter Funimation, Aniplex und Sony Music Entertainment Japan, ergänzen.
- Ziel sei es, den Fans Anime-Erlebnisse auf jeder Plattform zu ermöglichen: Kino, Events, Home Entertainment, Spiele, Streaming, lineares Fernsehen. „Überall und auf jede Art und Weise, wie Fans ihren Anime erleben möchten. Unser Ziel ist es, so bald wie möglich ein einheitliches Anime-Abonnement-Erlebnis zu schaffen.”
Crunchyroll hatte seinerseits 2019 Kazé übernommen. Der Verlag hat in Deutschland bekannte Manga-Serien wie „Jujutsu Kaisen” und „Tokyo Ghoul” im Programm, die es auch regelmäßig auf die Manga-Bestsellerliste von buchreport schaffen.
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