Vollzugsmeldung kurz nach erteiltem Segen des Bundeskartellamts: Der zur Klett-Gruppe gehörende Wörterbuch- und Sprachlehrbuchverlag Pons hat von der Günther Holding Rechte an ausgewählten Titeln von Langenscheidt und der erst 2017 zur Bündelung der digitalen Aktivitäten ausgegründeten Gesellschaft Langenscheidt Digital erworben. Die Transaktion beinhaltet nicht den Kauf der Unternehmensbetriebe. Die Langenscheidt-Standorte in München werden bis zum Jahresende geschlossen, für die rund 50 Mitarbeiter wird ein Sozialplan erarbeitet.
Das Stammgeschäft des Mischkonzerns Günther sind (Klassen-)Lotterie, Industrieautomation, Umwelttechnik und Investitionen in neue technologische Entwicklungen. 2012/13 hatte Günther (auch mit digitaler Phantasie) ins Langenscheidt-Kerngeschäft Sprachen investiert. Weil aber die digitalen Geschäftsmodelle gar nicht so schnell reifen konnten, wie das angestammte Wörterbuch-Geschäft schrumpfte, unternahm Günther 2015 einen massiven Personalschnitt und verwies dabei auf die „seit Jahren anhaltende unerfreuliche Umsatz- und Ergebnisentwicklung“.
Nach einer kleinen zwischenzeitlichen Belebung durch den gestiegenen Bedarf an Sprachlernprodukten und Wörterbüchern zur Integration von Flüchtlingen bewegt sich das Langenscheidt-Geschäft mittlerweile nur noch in einer Umsatz-Größenordnung von 12 Mio Euro. Ohne freundliche Aussichten: Der weiterhin überwiegend buchhandelsorientierte Verlagsbereich werde sich der „herausfordernden Branchenentwicklung nicht entziehen können“, wurde zuletzt im veröffentlichten Günther-Geschäftsbericht ein weiterer Umsatzrückgang prognostiziert.
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