Nach den Streiks in Deutschland haben auch französische Amazon-Mitarbeiter die Arbeit niedergelegt. Ziel: Gehaltserhöhungen. Hierzulande sieht die Gewerkschaft Anzeichen, dass mit den Streiks das Amazon-Geschäft gestört werde.
Wie „Livres Hebdo“ berichtet, haben rund 100 der 900 Beschäftigten im Lager Saran (Foto, ca. 100 km süd-östlich von Paris) am Montag gestreikt. Der Brutto-Lohn solle von 1500 auf 1700 Euro erhöht werden, zitiert das Fachmagazin einen Gewerkschaftler. Weitere Forderungen: ein 13. Monatsgehalt, die Berücksichtigung des Gewerkschaftsrechts, die Einhaltung von Pausen (20 Minuten pro sechs Stunden Arbeit) und die Ausgabe von „Ferien-Schecks“ (Gutscheine, mit denen touristische und Freizeitleistungen bezahlt werden können).
Insgesamt unterhält Amazon laut „LH“ vier Lager in Frankreich (hier die Übersicht). In Deutschland steuert Amazon den Versandhandel mit sieben Zentrallagern (Graben, Bad Hersfeld, Koblenz, Leipzig, Pforzheim, Rheinberg, Werne), hinzu kommen zwei Kundenservice-Zentren in Berlin und Regensburg sowie die Zentrale in München.
In Deutschland hat die Gewerkschaft Verdi in dieser Woche im Kampf um eine Tarifbindung mit unbefristeten Streiks gedroht (hier mehr). Notfalls werde man bis zum Weihnachtsgeschäft weitermachen. Verdi glaubt, mit den bisherigen Streiks den Onliner durchaus getroffen zu haben. In Bad Hersfeld seien in der vergangenen Woche am Dienstag 230.000 Artikel nicht ausgeliefert worden (hier mehr).
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