„Der Suhrkamp Verlag ist wirtschaftlich gefährdet“, begründet der Hamburger seine Initiative. Von 2003 bis 2009 habe der Verlag Verluste verzeichnet, 2010 habe es außerordentliche Ergebnisse nur durch den Verkauf von nicht betriebsnotwendigem Anlagevermögen gegeben. Er selbst könne den Verlag besser führen. Aktuell hält Barlach mit seiner Medienholding Winterthur 39% am Verlag, 61% liegen bei der Familienstiftung.
„Verlag läuft auf Autopilot“
Dass der Verlag trotz seiner mangelhaften Führung noch so ein gutes Programm mache, liege daran, dass er seit Jahren auf „Autopilot“ lauf. „Er ist gut aufgestellt mit hervorragenden Lektoren, die die Autoren hervorragend betreuen. Für viele junge Autoren ist es nach wie vor attraktiv, im Kontext so vieler bedeutender Schriftsteller verlegt zu werden.“ Andererseits nehme dr Mehrheitsgesellschafter den Verlag in „Geiselhaft“ und regiere durch, wie es ihm beliebe.
„Unzulässige Mischung von Geschäftlichem und Privatem“
Die neuen, konkretisierten Vorwürfe von Barlach haben eine lange Vorgeschichte. Bereits vor fünf Jahren hatte Barlach der Verlagschefin Missmanagement und Veruntreuung vorgehalten. Suhrkamp beantragte daraufhin einen Strafbefehl gegen Barlach wegen übler Nachrede.
Im gleichen Monat legte Barlach Klage gegen die dreiköpfige Suhrkamp-Geschäftsleitung ein. Das Führungs-Gremium (neben Unseld-Berkéwicz Jonathan Landgrebe und Thomas Sparr) habe seine Kompetenzen „weit überschritten“ und Gelder veruntreut. Laut „Zeit“ könnte ein Urteil am 9. Mai 2012 verkündet werden.
Zum Jahreswechsel wollte Barlach zusammen mit dem ehemaligen Chefredakteur der „Berliner Zeitung“, Josef Depenbrock, selbst in die Geschäftsleitung des Verlags eintreten.
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