Der US-Verband der Bibliotheken regt sich über den Datenschutz-Verstoß von Adobe auf. Die Software-Firma müsse die Lücken schnellstmöglich schließen – was Adobe inzwischen auch angekündigt hat.
Nach Einschätzung der American Library Association (ALA) reicht die unverschlüsselte Übertragung von Nutzerdaten womöglich bis Anfang September 2014 zurück, als Adobe Version 4 der DRM-Software Adobe Digital Editions auf den Markt brachte. ADE werde von tausenden Bibliotheken weltweit eingesetzt.
„Die Leute erwarten und verdienen es auch, dass ihre Leseaktivitäten privat bleiben, und Bibliotheken achten genau auf die Vertraulichkeit der Statistiken von Bibliotheksnutzern“, so ALA-President Courtney Young. „Die unverschlüsselte Internetübertragung von Leserdaten ist nicht nur ungeheuerlich, sie umgeht auch staatliche Gesetze.“ Dies betreffe nicht nur Bibliotheksnutzer, sondern alle Nutzer von ADE.
Auf Anfrage der ALA habe Adobe angekündigt, spätestens bis zur kommenden Woche (KW 43) ein Update zu veröffentlichen.
Die ALA zeigt sich neben dem Datenschutz auch grundsätzlich besorgt, dass zu viele Daten von Lesern gesammelt und unnötig lange aufbewahrt werden: Sei dies tatsächlich nötig für die Funktionalität der Produkte? Werden die Daten rechtzeitig wieder gelöscht?
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