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Die großen Publikumsverlage mit Schwerpunkt Belletristik/Sachbuch haben im Jahr 2014 im Schnitt 1% Umsatz verloren, mit der üblichen Streuung je nach Bestsellerglück. Das zeigt das aktuelle Ranking der 100 größten Verlage, das im buchreport.magazin April veröffentlicht wird.
Das Minus der Publikumsverlage könnte ohne Weiteres auch mit „nur“ qualifiziert werden, denn die Ausgangslage war ausgesprochen kritisch und hatte ein noch schlechteres Ergebnis erwarten lassen, angesichts der Weltbild-Insolvenz und des Umsatzrückgangs im stationären Buchhandel 2014 um ca. 1,5%.
Dass die Publikumsverlage gleichwohl mit einem blauen Auge davongekommen sind, dürfte an der Kompensation durch das Ebook-Geschäft liegen, auch wenn der digitale Lesefuttermarkt zuletzt an Dynamik verloren hat. Denn: Die Ebook-Anteile liegen laut aktueller Abfrage fürs Ranking der größten Verlage bei einer ganzen Reihe von Publikumsverlagen deutlich höher als der vom Börsenverein zuletzt gemittelte 4,3%-Anteil im Publikumsmarkt:
- Der digitale Umsatzanteil der Holtzbrinck-Verlage Fischer, Rowohlt und Kiepenheuer & Witsch hat sich 2014 zwischen 12 und 14% bewegt, bei Droemer Knaur sogar noch ein gutes Stück darüber.
- Zweistellige Digitalquoten melden auch Aufbau (16,5%) sowie Bastei Lübbe und Ullstein (jeweils 13,5%).
- Bei der Verlagsgruppe Random House sind es rund 15%.
39% der Verlage mit größeren Umsatzschwankungen
Nicht nur der volatile Publikumsmarkt, sondern auch der Gesamtmarkt der großen Buch- und Fachinformationsverlage erweist sich aus der Vogelperspektive als sehr stabil. In der Summe liegen die gemeldeten Umsätze des zum 26. Mal von buchreport zusammengestellten Rankings mit 5,67 Mrd Euro auf dem Niveau des Vorjahres.
Hinter dieser bemerkenswerten Stabilität in der Umsatzaddition steckt allerdings ein recht breites Spektrum sehr unterschiedlicher Entwicklungen:
- 39 der 100 größten Verlage weisen signifikante Umsatzveränderungen von 5% und mehr aus.
- 20 verarbeiteten 2014 sogar zweistellige Umsatzausschläge, in beide Richtungen: Elf mit einem Minuszeichen, neun als veritablen Wachstumssprung.
Die komplette Analyse ist auf 34 Seiten im buchreport.magazin April 2015 zu lesen (hier zu bestellen)
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