Der Bundesverband Druck und Medien (BVDM) und seine Partner haben ärgerlichen Farbunterschieden den Kampf angesagt: Sie waren bislang auf Papieren mit optischen Aufhellern (engl. OBAs, „Optical Brightening Agents“) unter Normlichtquellen aufgetreten. Neue Standards und Proofpapiere sollen das Problem jetzt lösen.
Darauf haben sich die Internationale Standardisierungsorganisation (ISO), der BVDM einschließlich seiner Partner sowie Lampen-, Messtechnik- und Proofpapier-Anbieter geeinigt:
- Neue Normlichtquellen sollen die Vorhersagbarkeit der Aufhellerwirkung verbessern.
- Der neue Messmodus M1 in Spektralfotometern berücksichtigt die UV-Anteile im Licht.
- Zwei Standardprofile für den Offsetdruck auf aufgehellten Papieren, „PSOcoated_v3“ (Fogra51) und „PSOuncoated_v3_Fogra52“, ersetzen die alten Profile.
- Seit Sommer 2016 ist eine neue Generation der Proofpapiere verfügbar. Sie werden erstmals in verschiedenen Aufhellungsstufen angeboten.
Späte Erkenntnis bei Tageslicht
Unter dem bisher verbreiteten, nicht einheitlich erzeugten D50-Normlicht sehen Offsetdrucke auf hochweißem, optisch aufgehelltem Papier und der Digitalproof auf aufhellerfreiem Papier nahezu gleich aus. Die Farbunterschiede fallen den Beteiligten laut BVDM oft erst später bei Tageslicht auf. Der Verband empfiehlt deshalb Agenturen, Verlagen, Druckereien und Endkunden in einer Mitteilung eine baldige Umsetzung des von ihm mitgeschaffenen Lösungspakets. Informationen zum Thema liefert das 78-seitige Papier „BVDM MedienStandard Druck 2016“ (MSD).
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> Der MSD und die beiden neuen Standardprofile stehen auf der BVDM-Homepage zum kostenlosen Download bereit.
Der Schein trügt: Unter Normlicht sehen die Offsetdrucke auf optisch aufgehelltem Papier und der Digitalproof nahezu gleich aus. Die Farbunterschiede fallen oft erst später bei Tageslicht auf. Das soll sich mit den neuen Standards jetzt ändern.
Foto: BVDM
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