Die Umwälzungen auf dem Buchmarkt sind in Berlin angekommen. Am 24. April lädt die CDU/CSU-Bundestagsfraktion zu einem Gedankenaustausch in den Reichstag. Frage des Abends: „Das Gedruckte – nur noch etwas für Nostalgiker?“
Die Veränderungen und Probleme durch den digitalen Umbruch im Buchmarkt gingen auch die Politik an, heißt es in der Einladung der Unions-Bundestagsfraktion. Sie müsse darauf achten, dass die Grundlagen für die Existenz von Autoren, Verlagen und Buchhändlern erhalten bleiben. „Es geht auch um die Verteidigung eines wesentlichen Teils unserer kulturellen Vielfalt.“
Auf dem Programm des Soirees steht eine Einführung ins Thema durch den Fraktionsvorsitzenden Volker Kauder (der sich kürzlich in der „Welt am Sonntag“ um die Branche sorgte), ein Vortrag der Autorin Julia Franck, Diskussion mit Julia Claren (Dussmann), Gottfried Honnefelder (Börsenverein), Dirk Kurbjuweit (DER SPIEGEL), Helge Malchow (Kiepenheuer & Witsch) und Ranga Yogeshwar (Journalist, Gründer der E-Book-Plattform epedio). Hier das komplette Programm.
Der Börsenverein bemüht sich aktuell in Berlin um eine Ergänzung des Buchpreisbindungsgesetzes, durch die verhindert werden soll, dass Internethändler wie Amazon die (vom Verband so ausgelegte) Buchpreisbindung bei E-Books unterlaufen (hier mehr).
Klasse – im Jahr 16 post amazon natum bereits setzt die hohe Politik die Konzentration im Handel – die für jeden absehbar war – auf die Agenda. Wenn es genau so lang dauert, bis irgendwelche Maßnahmen folgen, wird amazon einen Marktanteil von 50% haben, und Herr Kauder kann dann z.B. eine Menschenkette mit ex-Buchhändlern zwischen 2 amazon-Logistikzentren bilden, weil die dann so nahe beieinander liegen werden.