Cornelsen gehört zu den wenigen deutschen Buchverlagen, die bereits it einer speziell für den Tablet-Computer entwickelten App – einer von textunes entwickelten interaktiven Lernkrimi-App – auf dem iPad von Apple präsent sind. Im Interview mit buchreport.de beschreibt Helga Holtkamp, Redaktionsleiterin Moderne Fremdsprachen, das Potenzial des neuen Geräts für die Buchbranche.
Das Gros der Kommentatoren ist begeistert vom iPad. Sie auch?
Theoretisch: Ja! Allerdings habe ich das iPad noch nicht in der Hand gehabt. Alles, was ich bisher gehört, gelesen und gesehen habe, klingt aber sehr vielversprechend: Eine Plattform für viele unterschiedliche Inhalte, die erschwinglich ist und intuitiv von jedem gehandhabt werden kann. Mich haben schon die Möglichkeiten auf dem iPhone überzeugt.
Wie wird sich der E-Book-Markt durch das iPad verändern?
Ob sich der E-Book-Markt selbst grundlegend verändert, bleibt abzuwarten. Es ist allerdings eine Tatsache, dass die Firma Apple und die dahinter stehenden Köpfe bereits mehrfach Märkte komplett neu erschlossen beziehungsweise bereits bestehende neu definiert haben, beispielsweise bei Musikdownloads oder bei Mobiltelefonen. Eine Rolle mag dabei spielen, dass das iPad eben kein reiner Reader ist, sondern durch die Präsentation verschiedener Inhalte (Film, Internet, Musik etc.) für die Benutzer interessant ist. Wer bisher gezögert hat, sich einen Reader zu kaufen, greift bei einem Multifunktionsgerät wahrscheinlich eher zu.
Sie haben einen Lernkrimi für den iPad als App aufbereiten lassen. Für welche Titel empfehlen Sie den App-Weg?
Für uns als Anbieter von Bildungsmedien bieten sich neben dem reinen E-Book so viele Möglichkeiten, wie es im Bereich Lernen sinnvolle interaktive Formen gibt. Ob Texte, Videos, Hörverständnisübungen, Test- oder Trainingsformate – alle lassen sich auf dieser Plattform nach neuesten didaktischen Konzepten als Lernangebot zusammenführen. Dabei ist es egal, ob Sie Sprachen lernen oder Mathematikaufgaben lösen wollen. Cornelsen beschäftigt sich natürlich mit Lerntrends und den neuen Möglichkeiten, die technische Trends wie der Nintendo DS oder das iPhone bieten. Je nach Zielgruppe entwickeln wir hierfür die passenden Produktangebote – für das iPhone zum Beispiel Apps zum Sprachenlernen, für den Nintendo Trainer für das Fach Mathematik. Vielleicht sind beim iPad sogar gänzlich neue Formen und Anwendungen rund um das Thema Bildung und Lernen denkbar – das wird der Praxistest zeigen.
Die Fragen stellte Daniel Lenz
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