Mit Alexa über Bücher plaudern: Noch ist das Zukunftsmusik, doch die ersten Schritte sind gemacht. Der Bergverlag Rother hat gemeinsam mit Bilandia einige seiner Inhalte für den smarten Lautsprecher von Amazon aufbereitet. Ziel des Experiments ist die Antwort auf die Frage: Wie kann Alexa für die Vermarktung von Büchern genutzt werden?
Gute Zuhörer sind selten, smarte Lautsprecher aber erfreuen sich wachsender Beliebtheit und scheinen langsam aber sicher auch den Massenmarkt zu erobern. Der Reiz für den Online-Händler: Ein kurzer Befehl an den Sprachassistenten mit offenem Ohr und schon liegt das gewünschte Produkt im Warenkorb.
Wie können Verlage dafür sorgen, dass auch ihre Bücher dort sichtbar, besser gesagt hörbar, werden? Wie lassen sich Sprachassistenten und smarte Lautsprecher in die Vermarktung von Büchern einbinden?
Um eine Antwort auf diese Frage zu entwickeln, haben der Bergverlag Rother und der Marketing-Spezialist Bilandia gemeinsam einen Alexa Skill entwickelt – quasi eine App für den smarten Lautsprecher von Amazon.
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Der kostenlose Skill „Rother Tourentipp“ ist bewusst einfach gehalten:
- Man kann sich 9 Wanderwege in den bayrischen Alpen vorschlagen lassen – unterteilt in die Kategorien leicht, mittel und schwer.
- Per Sprachbefehl kann man zwischen verschiedenen Tourenbeschreibungen auswählen, die Alexa kurz mündlich vorstellt.
- Alle Touren sind für den Zuhörer schnell zu erfassen und von München aus in kurzer Zeit erreichbar. Die Redaktion hat aus 3 verschiedenen Titeln bewusst ungewöhnliche Wanderwege ausgesucht, die über bekannte Routen hinausgehen.
- Am Ende eines jeden Tourenvorschlags wird auf das entsprechende Buch verwiesen, dem die Tour entnommen wurde.
Nicht nur für Bilandia-Marketingdirektor Albrecht Mangler war die Entwicklung Neuland: „Das ist der erste Skill, den wir entwickelt haben und, wenn ich richtig informiert bin, auch die erste sprachgesteuerte Anwendung eines deutschen Verlages für Alexa.“ Die Wahl sei dabei auf Amazon gefallen, weil der Einstieg hier im Vergleich zu anderen Plattformen vergleichsweise niedrig sei. „Die Anforderungen sind gut dokumentiert und es gibt klare sprachliche und technische Vorgaben samt Sprachdesign-Checkliste.“
Weitere Ausbaustufen sind bereits angedacht: „Für uns war es sehr reizvoll, bei diesem ersten Testballon dabei zu sein. Wir sind sehr gespannt auf die Reaktionen unserer Kunden und können uns gut vorstellen, die Idee auf weitere Touren auszuweiten“, erklärt Bettina Löneke, die bei Rother für Presse und Marketing verantwortlich ist.
Und was machen die Buchkäufer/Leser, die ihr Zuhause nicht mit so einem Zuhör-Spion-Algorhitmus-Generierer ausstatten wollen? Ich finde seriöse Verlage/Verkäufer/Dienstleister sollten nicht gleich auf jeden Sau aufsatteln, die durchs Dorf getrieben wird, nur weil da ein paar Silberlinge mehr rausspringen. Amazon und auch Google sind durch diese Dinger nicht groß geworden.