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Wer soll das bezahlen?

Es war eine der brisanteren Sitzungen des AK Hörbuchverlage, die das Frankfurter Buchhändlerhaus am Montag vergangenen Woche erlebt hat. Wichtigster Tagesordnungspunkt: Die Audio-Angebote der Radiosender im Internet. Anlass ist der „RadioRecorder“ des WDR, den der Sender vor drei Monaten eingeführt hat. Der RadioRecorder ist eine kostenlose Software, mit der Nutzer ebenfalls kostenlos Sendungen in digitaler Qualität aufzeichnen können. Zu den Vertretern der Hörbuchverlage gesellten sich in Frankfurt Mitarbeiter von öffentlich-rechtlichen Sendern und Buchverlagen. Die Positionen sind klar:

  • Wolfgang Schiffer, Leiter der Programmgruppe Wort bei WDR 3, verkündete, man wolle mittelfristig sehr viel zum Download anbieten; der RadioRecorder wurde als Test dargestellt. Auch andere Anstalten sollen ihn übernehmen. Die öffentlich-rechtlichen Sender vertreten den Standpunkt: Die Hörer haben durch ihre Rundfunkgebühren bereits bezahlt, weshalb für die Downloads nichts mehr berechnet werden darf.
  • Die Hörbuchverlage sehen ihre Absätze gefährdet. Robert Wildgruber, Leiter Rechte & Lizenzen bei Der Hörverlag: „Was verschenkt wird, wird an anderer Stelle nicht mehr bezahlt.“ Wildgrubers Verlag veröffentlicht den „Radio Tatort“ auf CD – doch einige der Folgen bietet die ARD für begrenzte Zeit im Netz als Download an, was auf eine starke Nachfrage stößt.
  • Die Buchverlage schließlich sehen die Download-Angebote der Öffentlich-Rechtlichen ebenfalls äußerst kritisch. „Das Vorgehen der Sender ist vor dem Hintergrund der Gepflogenheiten im internationalen Rechtehandel und mit Blick auf die Urheberrechte der Autoren nicht akzeptabel“, sagt z.B. Rowohlt– Justiziarin Barbara Nietzer. Im Interesse der Stoffrechte-Inhaber wolle man an jedem Download verdienen.

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