Zum Jahresende blicken bekannte Branchen-Persönlichkeiten auf buchreport.de zurück auf ihre schönsten Augenblicke und schlimmsten Irrtümer. Den Anfang macht der Schriftsteller Matthias Politycki (Foto: Mathias Bothor).
Mein schönster Augenblick:
Der Abend des 7. August – Fertigstellung eines Romans, „Samarkand Samarkand“, dessen Niederschrift ich schon vor 25 Jahren – und dann immer mal wieder – begonnen hatte. Diesmal hat’s geklappt.
Mein größter Erfolg:
Die Podiumsdiskussion „Rethinking Europe“ auf dem Edinburgh Book Festival, die sich der Euro-Krise wegen sofort aufs German-Bashing verkürzte. Trotzdem ging es irgendwie gut für mich aus – so viele Hände jedenfalls wie nach dieser Veranstaltung habe ich noch an keinem Abend zuvor geschüttelt.
Mein schlimmster Irrtum:
Daß man mit einem Buch, das unter den gelisteten Titeln zum Independent Foreign Fiction Prize 2012 als Favorit galt („Next World Novella“, die englische Fassung der „Jenseitsnovelle“), am Ende auch den Preis bekommen würde.
Mein bestes Buch 2012:
Dino Buzzati: Die Tatarenwüste
Mein wichtigstes Ziel 2013:
Sobald die Leseexemplare von „Samarkand Samarkand“ da sind, nach Samarkand zu fahren, um all denen ein Buch zu bringen, die mir bei meinen Recherchen vor Ort und in den Bergen geholfen haben. Usbekistan ist bekanntlich kein Land, in dem Meinungs- und künstlerische Freiheit besonderen Schutz genießen; schon Beihilfe zum Romanschreiben kann für die Helfer übel ausgehen. Sich bei Ihnen zu bedanken, ohne daß es die Falschen mitbekommen, wird also ein delikates Unternehmen werden.
Zur Person: Matthias Politycki
1955 geboren, lebt in Hamburg und München. Seit 1987 hat Politycki – neben Essays, Romanen, Erzählungen und der preisgekrönten „Jenseitsnovelle“ – auch regelmäßig Gedichtbände publiziert. Seine letzten Buch-Publikation ist „London für Helden“ (Hoffmann und Campe).
Kommentar hinterlassen zu "Wie war’s denn, Matthias Politycki?"