Apple hat sich bei Gericht zur Kartellklage wegen Preisabsprachen bei E-Books geäußert. Das Unternehmen habe nicht mit anderen Firmen konspiriert, um den Siegeszug von Amazon zu konterkarieren, heißt es im Schreiben (s. Ende des Artikels). Die zentralen Argumente:
- Der eigene Vorstoß ins E-Book-Geschäft habe die Nachfrage nach digitalen Büchern erhöht, weil Amazon und andere Wettbewerber wie Barnes & Noble gezwungen worden seien, angesichts der Konkurrenz aufzurüsten, beispielsweise durch Upgrades der eigenen Hardware – man habe für Wettbewerb gesorgt, wo zuvor kein Wettbewerb existiert habe, heißt es im Schreiben an den U.S. District Court in Manhattan.
- Apple habe mit eigenen Innovationen (u.a. Farbfotos, Ton und Videos in Büchern sowie „fixed display“) für mehr Vielfalt gesorgt: „Der Output ist explodiert“.
- Ohne das Agency-Modell hätte sich Apple nicht auf dem E-Book-Markt engagiert – zu einem Zeitpunkt, da Amazon 90% des Marktes kontrolliert habe. Doch der Ansatz habe schon vor dem iBookstore existiert, als Grundlage des App-Stores, in dem – vor Start des spezialisierten Bücher-Shops – schon viele Bücher veröffentlicht worden seien, bei denen die Verlage den Preis bestimmt hätten.
- Apple habe ausschließlich aus eigenem Interesse das Agency-Modell vorangetrieben und mit den einzelnen Verlagen separat verhandelt.
- Fazit: Die Klage sei das falsche Signal auf dem Markt, argumentiert Apple weiter, ein Erfolg der Kläger vor Gericht würde die Innovation auf dem Markt ausbremsen, auf Kosten des Verbrauchers.
Das US-Justizministerium hatte im April Klage gegen Apple und fünf US-Verlage wegen möglicher Preisabsprachen für E-Books eingereicht (buchreport.de berichtete). Während die Verlage Simon & Schuster, Hachette Livre und Harper Collins einen Vergleich mit dem Justizministerium unterzeichnet haben, wollen Apple, Penguin und der zur deutschen Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck zählende Verlag Macmillan gerichtlich für das Agency-Modell kämpfen.
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