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Wir stärken unsere Vertriebskraft

Erst war nur eine Vertriebskooperation geplant, jetzt erfolgt doch die Übernahme: Die Haufe-Gruppe übernimmt rückwirkend zum 1. Januar 2011 den Leipziger Fachinformations-Dienstleister LSL. Jürgen Tschirner (Foto) bleibt als Co-Geschäftsführer an Bord, an der Seite des Haufe-Manns Mirza Hayit.

Zum Unternehmen:

  • Die LSL Gruppe beliefert rund 600 Unternehmen (darunter SAP, MAN, Siemens), Bibliotheken und Behörden mit Literatur aller Art, darunter Bücher und E-Books, Zeitschriften, Zeitungen, Loseblattwerke und andere Medien.
  • Das Unternehmen mit Firmensitzen in Leizig und Boston setzt im laufenden Jahr mit 55 MitarbeiterInnen rund 16 Millionen Euro um.
  • Die Aktionäre waren bislang Gründer Jürgen Tschirner (80%) und die BayernLB-Tochter MVC Beteiligungsgesellschaft. Haufe übernimmt alle Anteile.
  • Die Literatur-Service Leizig GmbH wurde am 13. November 1991 gegründet; 2004 dockte die LSL Consulting GmbH als 100%-Tochter an und bietet Dienstleistungen an, insbesondere IT-Dienstleistungen.

„Mit dem Erwerb von LSL werden wir dem Wunsch vieler unsere Kunden gerecht, Beschaffungsprozesse zu vereinheitlichen und Verlagsprodukte aus einer Hand zu beziehen“, erklärt Markus Reithwiesner, Holding Geschäftsführer der Haufe Gruppe, in einer Pressemitteilung. „Wir können damit in Zukunft neben den eigenen Haufe- Lexware-Lösungen ein komplettes Angebot auf unseren Portalen bieten“, so Reithwiesner weiter.

Interview mit Jürgen Tschirner:

Ursprünglich haben Sie eine Kooperation mit Haufe geplant, warum jetzt die Übernahme?
Haufe hat eine Möglichkeit gesucht, nicht nur Produkte aus dem eigenen Haus anzubieten, während uns die nötige Vertriebskraft gefehlt hat. Das war der Hintergedanke bei der geplanten Kooperation. Im Sommer 2010 haben wir aber gemerkt, dass wir uns dafür gegenseitig zu tief in die Karten schauen lassen müssten und eine Integration der LSL bei Haufe sinnvoller ist.

Fällt Ihnen der Verkauf 20 Jahre nach der Gründung schwer?
Nein, es gibt eine Standortsicherung für die 55 Mitarbeiter, außerdem soll hier personell massiv aufgestockt werden. Ich bleibe außerdem gerne als Co-Geschäftsführer an Bord.

Wie hoch ist der Wettbewerbsdruck in Ihrer Branche?
Der Druck ist in den vergangenen Jahren stärker geworden. Unter den Top-5 – neben LSL Schweitzer, Internationaler Medien Service (Axel Springer), Buchholz Fachinformationsdienst und VUB Printmedia – sind wir mit einem Jahresumsatz von 16 Mio. Euro die Kleinsten, wenn auch Agilsten. Mit Haufe im Rücken erhoffen wir uns jetzt einen besseren Zugang zu den Großkunden. Der Wettbewerb erfolgt übrigens nicht über den Preis, sondern den Service.

Wie wichtig ist das Online-Geschäft?
Für uns ist das bislang sekundär – wir haben 2010 zwar 300.000 Bücher an die Industrie geliefert, aber gerade einmal zwei E-Books verkauft. Haufe jedoch erwirtschaftet 95% der Umsätze elektronisch, insofern passen wir gut zusammen.

Wo soll investiert werden?
Wir verstärken uns durch die Allianz zunächst im Vertrieb, weil Haufe dort über 50 Mitarbeiter einsetzt. Auch bei den Portalen, über die unsere Kunden mit wenigen Klicks Bücher bestellen können, wollen wir zulegen.

Die Fragen stellte Daniel Lenz

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