„Dies ist das Wichtigste, was wir je gemacht haben“, trommelwirbelte Jeff Bezos zum Start seines „Kindle“-Programms im November 2007 (hier das Dossier von buchreport.de). Viereinhalb Jahre später feiert der Amazon-Chef mit E-Books und den passenden Lesegeräten tatsächlich weltweit Erfolge, wie Marktforscher bestätigen. Wie viel Umsatz Amazon mit digitalen Büchern macht, wird allerdings in den vierteljährlichen Bilanzen des E-Commerce-Schwergewichts ausgeblendet. Der US-Dienst paidcontent.org versucht die Lücke mit seinem Ranking der 50 weltweit erfolgreichsten digitalen Medienunternehmen zu schließen.
Nach Analysen des Onlinemagazins lagen die Erlöse mit digitale Inhalten im vergangenen Jahr bei 1,8 Mrd Dollar. Die Herangehensweise für diese Schätzung:
- Die weltweiten Umsätze mit physischen und digitalen Medien lagen laut Amazon im vergangenen Jahr bei 17,78 Mrd Dollar.
- Nach Barclays-Schätzungen lägen die digitalen Erlöse durch Inhalte-Verkauf per Kindle-E-Reader und -Tablets (ohne Videos) sowie über andere Geräte bei 7,5 bis 11% (10% entsprechen rund 1,8 Mrd Dollar) dieser Summe.
- Weitere Herleitung: Barnes & Noble habe im abgeschlossenen Geschäftsjahr (2011/12) 463 Mio Dollar mit digitalen Inhalten umgesetzt; die Erlöse von Amazon fielen – angesichts des weitaus höheren Marktanteils – vermutlich vierfach höher aus, was paidcontent.org zu einem Amazon-Digital-Umsatz von 1,85 Mrd Dollar führt.
Weitere Ergebnisse aus dem Ranking:
- An der Spitze des Rankings liegt, wenig überraschend, Google mit 36,4 Mrd Dollar.
- Konzerne mit nennenswertem Bücher- und Fachinformationsangebot sind mit Reed Elsevier (Platz 4, 5,9 Mrd Dollar), Apple (5, 5,4 Mrd Dollar), Thomson Reuters (8, 4,7 Mrd Dollar), Pearson (13, 3,1 Mrd Dollar), News Corp (20, 1,9 Mrd Dollar), Time Warner (27, 1,5 Mrd Dollar) und Wolters Kluwer (29, 1,47 Mrd Dollar) vertreten.
- Einziges deutsches Unternehmen auf der Liste: Axel Springer mit 1,2 Mrd Dollar auf Platz 33.
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