Apple gewährt Kunden seiner digitalen Shops innerhalb der Europäischen Union ab sofort ein 14-tägiges Rückgaberecht. Damit setzt der Konzern eine EU-Richtlinie um, wonach auch digital erworbene Produkte in einem Zeitraum von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen zurückgenommen werden müssen. Apple folgt Shops wie Amazon, die bereits seit Monaten eine Rückgabe von Ebooks ermöglichen (buchreport.de berichtete).
Bis zuletzt wurde über Rückgaben bei Apple im Einzelfall entschieden, so, wie es auch außerhalb Europas weiterhin der Fall ist. Inwiefern Apple mit der Umsetzung der EU-Richtlinie über das Ziel hinausgeschossen ist, wird derzeit viel diskutiert. Wie der britische Guardian berichtet, merken Kritiker an, dass es ein solches Rückgaberecht beispielsweise beim DVD-Verkauf auch im stationären Einzelhandel aus naheliegenden Gründen nicht gebe. Auch für den Musikmarkt werden Probleme erwartet, beispielsweise bei der Bewertung von Alben, die durch Fans auf Platz 1 der Charts gekauft und danach wieder zurückgegeben werden.
Die Sorge auf dem digitalen Buchmarkt: Kunden haben zwei Wochen lang Zeit, um ein heruntergeladenes Buch zu lesen und es anschließend zurückzugeben. Damit wäre dem kostenlosen Lesen Tür und Tor geöffnet. Ob es tatsächlich zu diesem Missbrauch kommen wird, ist jedoch offen, denn wie Apple mit „Wiederholungstätern“ umgeht, ist nicht bekannt.
Es gibt verschiedene Arten, Autoren verhungern zu lassen. Das Rückgaberecht von Ebooks ist eine davon.