Nach wie vor sehen Manager in vielen Medienunternehmen die Digitalisierung als Bedrohung oder zumindest als unbequem. Der Nachwuchs ist da wesentlich optimistischer. Dies zeigt die neue Allensbach-Jugendstudie unter Leitung von Klaus Hurrelmann. Auftraggeber war McDonald’s. Der Beitrag im IT-Channel von buchreport.de fasst die Einstellungen und Erwartungen von Studierenden, Schülern, Azubis und jungen Berufstätigen zusammen.
Junge Gelassenheit
Die Digitalisierung der beruflichen wie privaten Lebenswelten schreitet unaufhaltsam voran. Unter dem Stichwort Arbeit 4.0 werden derzeit insbesondere die Digitalisierung und Vernetzung von Arbeitsprozessen intensiv diskutiert. Bei aller Skepsis gegenüber den Veränderungen sieht die Mehrheit der Berufstätigen den damit verbundenen Veränderungen der Arbeitswelt eher gelassen entgegen; dies vor allem auch, weil sich die Mehrheit der Beschäftigten den künftigen Herausforderungen gut gewachsen sieht.
Auch die junge Generation bewertet den digitalen Wandel überwiegend positiv. Rund jeder zweite unter 25-Jährige ist überzeugt, dass die Digitalisierung für die Gesellschaft in Deutschland mehr Vorteile mit sich bringt. Lediglich 12% glauben, dass sich diese Entwicklung nachteilig auf das gesellschaftliche Zusammenleben in Deutschland auswirkt. 30% vermuten eine ausgeglichene Bilanz von Vorteilen und Nachteilen.
Den Einfluss der Digitalisierung auf das eigene Leben beurteilt die junge Generation noch positiver: Fast zwei Drittel aller unter 25-Jährigen gehen davon aus, dass die Digitalisierung für sie persönlich mehr Vorteile hat, lediglich 6% sind überzeugt, dass die Nachteile überwiegen. Die Einschätzung, dass die Vorteile durch die Digitalisierung überwiegen, teilen mehrheitlich alle unter 25-Jährigen. Schüler und insbesondere Studenten sind jedoch überdurchschnittlich überzeugt, dass die persönlichen Vorteile überwiegen. 75% der Studenten und 67% der Schüler ziehen die Bilanz, dass die Digitalisierung für sie persönlich mehr Vorteile als Nachteile mit sich bringt.
Schlechte Noten für Schule und Ausbildung
Obgleich die junge Generation die Auswirkungen der Digitalisierung auf die eigene berufliche Zukunft als eher gering einstuft, kritisiert sie dennoch die aus ihrer Sicht unzureichende Vorbereitung auf die Digitalisierung der Arbeitswelt in der Ausbildung bzw. im Studium. Auf die Frage „Wenn Sie einmal speziell an die zunehmende Digitalisierung der Arbeitswelt denken: Haben Sie den Eindruck, die Ausbildung bzw. das Studium bereitet Sie darauf alles in allem ausreichend vor bzw. hat Sie darauf ausreichend vorbereitet, oder müsste da mehr getan werden?“ gaben lediglich 31% eine zustimmende Antwort. Dagegen forderten 55% der 15- bis 24-Jährigen von den Berufsschulen und Universitäten, dass dort in dieser Hinsicht mehr getan werden muss. In dieser Beurteilung sind sich Studenten, Auszubildende und Berufstätige weitgehend einig.
Besonders kritisch fällt das Urteil jedoch bei den Berufstätigen aus: Von ihnen hält nur gut jeder Vierte die Vorbereitung auf die Digitalisierung der Arbeitswelt in der Ausbildung und im Studium für ausreichend. Schüler sehen vor allem die Schulen in der Pflicht, mehr Unterstützungsleistungen bei der Ausbildungs- und Berufswahl anzubieten. Vier von zehn Schülern sind der Überzeugung, dass vor allem Schulen und Lehrer gefordert sind, mehr Hilfe in diesem Bereich anzubieten. Auch von den Studierenden wünschen sich 21% von den Schulen größere Unterstützung bei der Ausbildungs- und Berufswahl, 23% von ihnen sehen hier die Universitäten in der Hauptverantwortung. Immerhin 18% der Schüler und 16% der Studenten sind der Auffassung, dass die Unternehmen mehr tun müssten, um Schüler und Studenten bei der richtigen Wahl der Ausbildungs- und Berufswege zu unterstützen.
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Die vollständige McDonald’s Ausbildungsstudie 2017 hier herunterladen.
Teaserbild: Pixabay
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