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Mit schönen Büchern unablässig on the road

Die Zukunft der Stiftung Buchkunst hat Karin Schmidt-Friderichs, Verlegerin von Hermann Schmidt und Vorstandsvorsitzende der Stiftung, in diesem Jahr große Sorgen bereitet. Ihr Wunsch für 2016 ist ein wachsendes Bewusstsein für die Leistungen von Verlagen und Buchhandlungen in der Bevölkerung, Justiz und Politik.

Das hat mich am meisten gefreut:

Vor einem Jahr fragte mich die Geschäftsleitung von arsEdition, ob ich die Marke bei einem Prozess der Justierung begleiten könne. Nach wirtschaftlich erfolgreichen Jahren wollte man sich mit der Marke an sich beschäftigen. Wie immer bei solchen Prozessen gab es am Anfang auch skeptische Fragen gegenüber dem Markenprozess. Dann aber nahm das Team derart Fahrt auf und der in gemeinsamen Workshops entwickelte Claim „arsEdition… bringt Freude“ ging dem Mitarbeiter*innen derart in Fleisch und Blut über, dass man sehen konnte, wie Marke teambildend und identifikationsstiftend wirken und Eigeninitiative fördern kann. Das war großartig und ich bin dankbar, diesen Prozess begleitet haben zu dürfen.

Dass ich derartige Beratungen neben meinem Engagement für den eigenen Verlag überhaupt übernehmen kann, verdanke ich einem tollen Schmidt-Team! Solche Mitarbeiter*innen zu haben erfüllt mich mit Dank, Stolz – und tatsächlich auch mit großer Freude!

Das hat mich am meisten geärgert:

Ich halte es für verständlich und richtig, dass ein Verband seine Engagements immer wieder mal auf den Prüfstand stellt. Aber ich habe kein Verständnis dafür, wenn in einem solchen Zusammenhang engagierte Ehrenamtliche vollkommen übergangen werden. Das ist nicht die Kultur, die ich von unserer Branche erwarte.

Umso erleichterter, dankbarer und glücklicher bin ich, dass in der entsprechenden Angelegenheit – und da ging es um nichts Geringeres als um die Zukunft der Stiftung Buchkunst – inzwischen eine solide und zukunftssichernde Lösung gefunden wurde.

Das war mein größter Irrtum:

Im Frühjahr ist uns ein kleines, feines, aber in der Herstellung kniffliges Kalenderprojekt vorgestellt worden. Bis wir die herstellerische Hürde genommen und produziert hatten, war es Ende September und ich hatte vehement dafür plädiert, das Projekt um ein Jahr zu verschieben. Dann eroberte der Kalender derart die Herzen, dass wir Mitte November (!) nachproduziert haben. Auch das hielt ich für verlegerischen Selbstmord. In diesen Tagen verkaufen wir die letzten Exemplare.

Nie hat sich Irrtum derart gut angefühlt: „Was wir lieben: in 366 Tagen“ muss eine weitere Liebeserklärung an den Alltag hinzu bekommen: sich in seinen Bedenken total irren!

Das habe ich 2015 am liebsten gelesen:

Ehrlich gesagt noch nicht ganz gelesen, aber geliebt, bestaunt und bewundert: „Das Schiff des Theseus“. Ich habe schon die Originalausgabe und natürlich haben wir uns überlegt, wie man so ein Wunderwerk kalkulatorisch stemmt.
Dann kam KiWi mit der deutschen Ausgabe und ich ziehe einfach voll Bewunderung den Hut.

Diese 3 Punkte stehen auf meiner persönlichen Agenda 2016:

  • Ich werde wieder mit schönen Büchern unablässig on the road sein. Zwanzig Vortragstermine im Handel und in Hochschulen stehen schon, weitere werden dazu kommen – und ich bin gerne vor Ort.
  • Daneben darf ich wieder die Corporate Design Konferenz cxi moderieren, die ideale Kombination aus Rhetoriktraining auf der privaten und Autoren- und Themen-Scouting auf der beruflichen Seite.
  • Und dann steht ganz privat auf der Agenda, dass meine Mutter 80 und mein Vater 85 Jahre alt werden. Beide sind gesund und agil, und dennoch machen mir diese runden Geburtstage bewusst, dass ihr Leben endlich ist – und dass mehr gemeinsame Zeit besser wäre.

Das muss sich in der Branche 2016 ändern:

Wir brauchen gemeinsame Aktionen, die Handel und Verlagen gerecht werden. Radikalforderungen vergiften das so wichtige Miteinander und sollten meines Erachtens deshalb nicht zu Profilierungszwecken geäußert werden.

Wir brauchen ein Bewusstsein für die Leistungen von Verlagen (und natürlich auch von Buchhandlungen) in der Bevölkerung, der Justiz und in der Politik. Ich glaube, es ist an uns allen in der Branche, unsere Leistung wo immer es geht transparent zu machen. Denn diese Leistung scheint in erschreckendem Maße nicht gesehen zu werden. Die Gerichts-Urteile des Jahres 2015 machen mir Sorgen.

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