Verschwindend kleiner Markt, großes Potenzial – die Allensbacher Computer- und Technik-Analyse (ACTA, hier Auszüge) hat für das (Selbst-)Bild der Buchbranche zum E-Book-Markt ein statistisches Fundament gelegt.
Die jährlich aktualisierte Studie der Allensbacher dürfte bei so manchem Gespräch von investitionsbreiten Verlegern mit ihren Banken in den kommenden Monaten auf den Tisch gelegt werden. Hier die wichtigsten Ergebnisse:
- Aktuell nutzen zwar erst einer von 100 Personen aus dem Umfragepanel ein elektronisches Lesegerät (hochgerechnet wären dies 480.000 Deutsche) – das Potenzial taxiert ACTA allerdings auf 20% (rund 10,6 Mio. Verbraucher).
- Darunter seien neben den passionierten Lesern (zu 63% Frauen) auch rund 5,7 Mio. Personen (zu 70% männlich) ohne ausgeprägtes Bücherinteresse – die es für die Verlage fortan zu erobern gilt.
- Beim Fokus aufs Lesen von E-Books (statt digitalen Büchern und Zeitschriften) schrumpft das Potenzial: 14,5% der Befragten (16 bis 69 Jahre) erklären, dass die Lektüre von E-Books „in Frage“ komme.
- Das Interesse an der E-Buch-Lektüre differenziert die Studie wiederum nach Männern (15,3%) und Frauen (13,7%) sowie alterspezifisch (14- bis 44-Jährige: 37,6%, 45 plus: 17,8%).
- Schließlich widmet sich die Studie dem Faszinosum iPad, dessen Attraktivität vorwiegend in der Handlichkeit (82%) gesehen wird; dessen Qualitäten als E-Book-Lesegerät werden nur von rund einem Drittel der iPad-Besitzer oder Interessenten hervorgehoben.
- Grundsätzlich erwäge rund jeder Fünfte im Panel der Befragten den Kauf eines iPad.
Neben dem Schwerpunktthema digitale Lektüre weist die Studie auch dem E-Commerce im allgemeinen und Online-Kauf gedruckter Bücher im speziellen ein weiterhin großes Potenzial aus:
- 68% de Befragten kaufen im Internet ein (2009: 66%).
- Über 18 Mio Onlinekäufer beziehen Bücher übers Netz – keine andere Produktgruppe verfügt über so viele Käufer.
- Auch im Vorjahresvergleich glänzen Bücher: Die Zahl der Käufer stieg um 2,5% – nur die Zahl der Käufer von Kleidern/Mode/Schuhen wuchs mit plus 3,1% schneller.
- Am unteren Ende de Skala: Die Zahl der Hörbuch-Käufer (knapp über 1 Mio) nahm nur um 0,25% zu.
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