Die Jury hat ihre Vorauswahl für den Deutschen Hörbuchpreis getroffen: Nominiert als beste Interpreten sind Ulrich Noethen, Thomas Thieme und Sven Regener. Um den Titel als beste Interpretin konkurrieren Dagmar Manzel, Doris Wolters und Maria Koschny.
Die Nominierten im Überblick:
„Bester Interpret“
- Ulrich Noethen für „Jeder stirbt für sich allein“ von Hans Fallada (OSTERWOLDaudio / rbb)
- Thomas Thieme für „Veit“ von Thomas Harlan (intermedium rec. / BR)
- Sven Regener für seine Autorenlesung „Meine Jahre mit Hamburg-Heiner“ (tacheles! ROOF Music)
Beste Interpretin“
- Dagmar Manzel für „Der Hals der Giraffe“ von Judith Schalansky (Der Audio Verlag / NDR kultur)
- Doris Wolters für „Die hellen Tage“ von Zsuzsa Bánk (Audiobuch)
- Maria Koschny für „Die Tribute von Panem. Flammender Zorn“ von Suzanne Collins (Oetinger audio)
„Beste Fiktion“
- Albert Camus: „Die Pest“ (Der Audio Verlag / WDR / NDR)
- Marco Göllner: „Goldagengården“ (Zaubermond Audio)
- Paul Plamper: „RUHE 1“ (Hoerspielpark / WDR / Museum Ludwig)
„Beste Information“
- Michael Esser: „Fahren, fahren …Eine Reise durch die Geschichte der motorisierten Mobilität“ (Campfire Media)
- Heiner Müller, Kristin Schulz (Hrsg.): „MÜLLER MP3. Tondokumente 1972–1995“ (Alexander Verlag)
- Anja Tuckermann: „Sinti und Roma hören“ (Silberfuchs-Verlag)
Beste verlegerische Leistung
- Lübbe Audio für Mario Giordanos „Apocalypsis“
- DOM Publishers für Moritz Holfelders „Architektur zum Hören. Zumthor/ Libeskind / Hadid“
- Hoerspielpark für „Das radiofone Gesamtwerk von Schorsch Kamerun, Paul Plamper und Rimini Protokoll“
Bestes Kinderhörbuch
Die Kinderjury des Magazins „Zeit Leo“ wählt den Gewinner unter folgenden drei Hörspielen aus:
- Marjaleena Lembcke: „Die Füchse von Andorra“ (Der Audio Verlag / WDR / SWR)
- Otfried Preußler: „Krabat“ (Der Audio Verlag / WDR)
- Andreas Steinhöfel: „Rico, Oskar und das Herzgebreche“ (Silberfisch / WDR)
Das besondere Hörbuch
Prämiert wird in diesem Jahr eine Produktion, die sich durch „besonderen Wagemut“ auszeichnet. Nominiert sind:
- Charles Baudelaire / Kai Grehn (Bearb.): „Die künstlichen Paradiese“ (Hörbuch Hamburg / Radio Bremen)
- Hans Henny Jahnn: „Die Nacht aus Blei“ (Hörbuch Hamburg)
- Peter Schwindt: „MORLAND. Die Blume des Bösen“ (headroom)
Die Entscheidung der Jurys wird Anfang Februar bekannt gegeben, verliehen wird der Deutsche Hörbuchpreis am 14. März 2012 im WDR-Funkhaus am Wallrafplatz. Wie in den Vorjahren ist die Hörbuch-Gala zugleich Eröffnungsveranstaltung des internationalen Kölner Literaturfestes Litcologne.
Auch die Partnerauszeichnungen „Hörbuch des Jahres“ der hr2-Bestenliste und die Publikumspreise „HörKules“ und dessen Kinderpreis „HÖRkulino“ der „Buchwerbung der Neun“ werden an diesem Abend vergeben.
Nähe Informationen zu den Nominierten (mit Hörprobe und Jurybegründung) finden Sie auf deutscher-hoerbuchpreis.de.
Entscheidend wäre m.E., ob der WDR es „vertrieben“ im Sinne von verkauft hat oder ob es als Podcast oder in der Mediathek bereitstand – das würde ich eher als Sendung sehen. Die Teilnahmebedingungen sind in diesem Punkt meines Wissens nicht so eindeutig, dass es ausgeschlossen werden müsste – aber das ist Sache des Trägervereins. Mir geht es vor allem darum, die KollegInnen in der Nominierungsjury in Schutz zu nehmen. Denn niemand kann von ihnen erwarten, auch noch die Veröffentlichungsgeschichte aller Einreichungen zu recherchieren. Sie haben schon genug damit zu tun, aus den ganzen tollen Produktionen die Besten herauszupicken und machen es sich mit ihrer Entscheidung sicherlich nicht leicht.
Hoerspielpark ist ein Verlag? Nun gut. Gehen wir davon aus, dass dieser somit Downloads anbieten darf. Und das es somit in eben diesem Fall auch ein Veröffentlichungsdatum für Downloads gibt. Und dass das Veröffentlichungsdatum des Downloads von „Ruhe“ in den Ausschreibunszeitraum des Deutschen Hörbuchpreises fällt. Was ist aber, wenn das Stück bereits zuvor als Download angeboten wurde? Eben auf den Seiten des WDR, welcher diese Produktion unterstützte? Dann handelt es sich ja um eine Wiederveröffentlichung. Und das tut es bei diesem Stück. Und diese ist nicht zugelassen.
Verstehen Sie mich nicht falsch, es ist ein eine wunderbare Produktion, bereits zu Recht 2008 mit dem Hörspielpreis der Kriegsblinden ausgezeichnet, ich frage mich nur, was in der Auswahl des letzten Jahres zu suchen hat? Zeitraum 11/10 bis 11/11
Die ISBN ist nur bei der Einreichung durch Autoren oder Produzenten notwendig – Hoerspielpark wird als Verlag angesehen. Da Downloads als Trägermedium ausdrücklich zugelassen sind und die Veröffentlichung in den Ausschreibungszeitraum fiel, halte ich die Nominierung für zulässig.
Das nominierte Stück „Ruhe“ von Paul Plamper ist eine Produktion aus dem Jahr 2008 und wird nur „gepresst“ oder besser gesagt „gebrannt“ wenn es bestellt wird, hat also keine ISBN Nummer und ist nicht im Handel erhältlich. Es entspricht damit nicht den Teilnahmebedingungen des Deutschen Hörbuchpreises.