Vor knapp einem Jahr hatte CEO Sam Husain einen Umzug von Foyles nicht ausgeschlossen, jetzt wurden die Weichen endgültig gestellt: Der Londoner Traditionsbuchhändler muss sein Flaggschiff in der Charing Cross Road, in dem er seit 1906 residiert, in absehbarer Zeit verlassen, weil die Inhaberfamilie Foyle diesen Standort und weitere acht Immobilien in der Londoner City für angeblich 62,5 Mio Pfund verkaufen will.
Die künftige Adresse von Foyles steht auch schon fest: Die familieneigene Investmentfirma Noved Investment Holdings hat schon vor einiger Zeit das 7000 qm große Nachbargebäude erworben, in dem bis vor Kurzem das St. Martins College of Art and Design zu Hause war. Noch befindet sich das buchhändlerische Großprojekt im Planungsstadium, doch soll Foyles mit seinen rund 200 000 Büchern spätestens Anfang 2014 dort einziehen.
Bis dahin hat sich Husain vorgenommen, Foyles’ Finanzlage weiter zu verbessern. Sein wichtigstes Ziel, die Rückkehr in die schwarzen Zahlen, hat er bereits erreicht: Im Geschäftsjahr 2010/11 (30. Juni) lag der Umsatz der insgesamt sechs Filialen zwar knapp um 1,3% auf 22,8 Mio Pfund zurück, doch es blieb ein operativer Gewinn von 204 681 Pfund in der Kasse.
Das Umsatzminus geht laut Husain allein auf das Konto des Flaggschiffs, dessen Geschäftsbetrieb seit Monaten durch eine Großbaustelle in unmittelbarer Nähe empfindlich gestört wird. Obwohl aus den gleichen Gründen auch das Weihnachtsgeschäft in der Charing Cross Road um 6% niedriger ausgefallen ist, hat Foyles dank zweistelliger Zuwachsraten in allen anderen Buchhandlungen im Dezember ein Plus von 20% abgerechnet.
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