Die Vorbestellungen für das Tablet „Kindle Fire“ übertreffen selbst die Erwartungen der optimistischen Amazon-Manager – ein Erfolg, der allerdings zu Lasten der klassischen E-Ink-Kindle geht, wie Zahlen aus Amazons eigenem Warenwirtschaftssystem zeigen.
Die auf Themen rund ums Google-Betriebssystem spezialisierte Seite „Cult of Android“ veröffentlicht Screenshots aus Amazons Warenwirtschaftssystem Alaska (Availability Lookup and SKU Aggregator), die freilich gefälscht sein könnten, aber einen verlässlichen Eindruck machen (hier). Und: Es ist nicht auszuschließen, dass Amazon selbst die Zahlen gestreut hat – die immerhin illustrieren, dass der iPad-Rivale heißer als gedacht anläuft.
Die wichtigsten Ergebnisse:
- Amazon verzeichnet aktuell rund 2000 Vorbestellungen für das Tablet – pro Stunde; über 50.000 pro Tag.
- In den ersten fünf Tagen nach Ankündigung wurden demnach über 250.000 Tablets geordert; hochgerechnet ergibt das 2,5 Mio Vorbestellungen bis zur Auslieferung am 15. November 2011.
- Damit könnte Amazon den Erfolg des iPad (über 1 Mio verkaufter Geräte im ersten Monat ) und iPad 2 (2,5 Mio in den erste vier Wochen) zumindest in der Startphase übertreffen. Auch im Vergleich zum schärfsten Kindle-Konkurrenten, dem „Nook Colour“ von Barnes & Noble (rund 1 Mio Exemplare in acht Wochen), liege das Tablet vorne.
Kehrseite des Fire-Erfolgs ist offenbar jedoch eine Schwächung des klassischen Kindle-Programms (wie im Kommentar auf buchreport.de antizipiert). „Cult of Android“ veröffentlicht ebenfalls die Vorbestellungen der neuen E-Ink-Kindle-Geräte, die weit hinter dem „Fire“ bleiben: Für den 6-Zoll-Kindle-Touch (99 Dollar) mit W-Lan-Schnittstelle seien erst 20.000 Vorbestellungen eingegangen (das Verhältnis zum Tablet sei 1 zu 10), von der teureren UMTS-Variante nur 12.000.
Dass Apple zumindest in Deutschland noch den Markt für mobiles Internet beherrscht, zeigen Zahlen der Webanalyse-Firma Webtrekk, die das „Handelsblatt“ (S. 30) heute (5.10.2011) vermeldet. Demnach hatten die Geräte, die mit Apples iOS-System laufen, im 3. Quartal 2011 einen Marktanteil von 78,4% bei der mobilen Internetnutzung in Deutschland. Dies bedeute allerdings einen Rückgang von 3,5 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorquartal. Im Kommen seien Smartphones und Tablet-Computer mit dem Android-System; die Google-Plattform komme auf 13,4%.
Fotomontage: buchreport.de
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