Auch im digitalen Zeitalter behaupten sich Bücher im medialen Wettbewerb. Zu diesem Ergebnis kommt eine GfK-Studie (hier die Pressemitteilung), nach der die Deutschen im vergangenen Jahr rund 400 Millionen Bücher (plus 2%) kauften. Großer Gewinner ist der Onlinehandel.
Die wichtigsten Ergebnisse der Studie im Überblick:
- Im vergangenen Jahr haben rund 36 Millionen Deutsche Bücher gekauft, im Schnitt elf Bücher pro Käufer und Jahr (für insgesamt rund 110 Euro, ohne Schulbücher und Fachliteratur).
- Die Zahl der Buchkäufer nahm um 2% zu.
- Knapp vier Milliarden Euro gaben die Deutschen 2009 für Bücher aus (plus 3%, ohne die Umsätze von staatlichen Einrichtungen wie Bibliotheken und für den Schul- und Fachliteraturbedarf sowie die Buchkäufe ausländischer Mitbürger).
Junge und Alte lesen viel, 30-39-Jährige weniger
- Auf die Altersgruppe der 10- bis 19-Jährigen entfallen in den vergangenen fünf Jahren konstant 4% der Bücher-Absätze; auch die 20- bis 29-Jährigen halten in diesem Zeitraum mit 11% der gekauften Bücher ihren Anteil konstant.
- Bei den 30- bis 39-Jährigen sinkt aber offenbar die Leselust: Ihr Anteil ist seit 2005 von 20% auf 16% aller Bücher gesunken; gleichzeitig stieg die Nachfrage nach elektronischen Medien wie Games und Filmen.
- Mehr Bücher haben die Deutschen über 50 Jahre gekauft.
Bücher behaupten sich im Medien-Mix
- Im Vergleich zu Kino, Musik, Computer-Spielen und Filmen geben die Deutschen schon seit Jahren rund 40% und damit den Löwenanteil ihres Unterhaltungs-Budgets für Bücher aus.
- Dabei sind unterhaltsame Bücher gegenüber „Infotainment“ immer stärker geworden – der Anteil der Bücher mit Unterhaltungs-Inhalten ist seit 1999 um 43% gestiegen; „Infotainment“ verlor 24% an Umsatzvolumen (Hauptursache: die Internetkonkurrenz).
Kauf-Kanäle: Internet gewinnt
- Laut GfK entfielen 2009 bereits 21% der Buchumsätze auf Online-Kanäle, 7 Prozentpunkte mehr als noch im Jahr 2005. Zum Vergleich: „Buch und Buchhandel in Zahlen“ vom Börsenverein gibt den Anteil des Versandbuchhandels (also Katalog und Online) für 2008 mit 14,8% an.
- In Buchhandlungen werde ein Großteil der Kaufentscheidungen beim Stöbern gefällt; im Internet werde gezielt nach speziellen Titeln gesucht. Mehr als Zweidrittel der im Internet erstandenen Bücher seien gezielte Einkäufe.
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