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3000 gegen Age-Banding

Die geplante Altersklassenempfehlung auf dem Umschlag aller neuen Kinder- und Jugendbücher in Großbritannien schlägt anhaltend hohe Wellen (buchreport berichtete). Empörte Autoren proben weiter den Aufstand, eine Krisensitzung in der vergangenen Woche brachte kein Ergebnis.

Über 3000 Unterschriften sind inzwischen auf der von Bestsellerautor Philip Pullman initiierten Website www.notoagebanding.org aufgeführt und täglich werden es mehr. Dass sich vor wenigen Tagen auch Joanne K. Rowling (Foto) dem Autorenprotest mit ihrer Unterschrift angeschlossen hat, hat der Kampagne einen zusätzlichen Schub gegeben, denn seither interessieren sich auch die Medien für das Thema.

Im April hatten 13 Kinder- und Jugendbuchverlage, darunter Hachette, Penguin, Random House und Egmont, angekündigt, die farbigen Altersklassenempfehlungen umzusetzen: Ab Sommer zunächst bei Nachdrucken, ab Herbst verbindlich für alle Neuerscheinungen. Die Autoren werfen den Mitgliedern der Children’s Book Group (CBG) im Verlegerverband vor, die aus ihrer Sicht ungeeignete Entscheidung (Pullman: „Stigmatisierend und gleichmachend.“) über ihre Köpfe hinweg durchdrücken zu wollen.

Auch die Society of Authors hat sich mittlerweile in den Disput eingeschaltet und die Verlage mit einer Umfrage konfrontiert, wonach sich 77% von 800 befragten Kinderbuchautoren gegen Altersschubladen ausgesprochen haben. Für hochgezogene Augenbrauen sorgt auf der Insel vor dem Hintergrund dieser Umfrage eine eilends nachgeschobene CBG-Erklärung, dass 75% ihrer Autoren damit einverstanden sind.

Die Front der „Age-Banding“-Befürworter beginnt derweil zu bröckeln. Verlage wie Walker Books und Bloomsbury haben sich von den Plänen distanziert, andere wollen vor einer Entscheidung den Dialog mit ihren Autoren suchen. Auch im Buchhandel wird die Auseinandersetzung gespannt beobachtet. Als erste Kette hat Borders UK reagiert und die geplanten Altersklassenempfehlungen an seinen Buchregalen vorerst ausgesetzt.

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