Am kommenden Dienstag veröffentlicht der Medienkonzern Gruppe seine Bilanz für 2010. Der Überraschungfaktor dürfte gering sein, nachdem schon im Vorfeld Zahlen von RTL und Arvato an die Öffentlichkeit gelangt sind. Auch die Verlagsgruppe Random House gibt eine Kostprobe: Die Bilanz des Jahres 2010 sei „exzellent“, lässt sich RH-Chef Markus Dohle in einem Interview für das Bertelsmann-Intranet zitieren, das dem Handelsblatt vorliegt.
„Neben einer signifikanten Steigerung unseres Umsatzes und unserer Profitabilität gegenüber 2009 haben wir das Jahr mit dem zweithöchsten Operating Free Cash-Flow unserer Firmengeschichte abgeschlossen“, so Dohle. Mittelfristig rechne er mit insgesamt stabilen bis leicht wachsenden Buchmärkten.
Ähnlich erfreut zeigt sich auch der Random-House-Deutschland-Chef Joerg Pfuhl im Interview mit buchreport, das im kommenden buchreport.magazin 4/2011 (erscheint am 31.3.2011) anlässlich der Neuauflage des buchreport-Rankings der 100 größten Verlage in Deutschland, Österreich und der Schweiz erscheint.
Besonderen Fokus legt die weltgrößte Verlagsgruppe auf das Geschäft mit digitalen Büchern. Dohle prognostiziert, dass sein Konzern im Jahr 2015 in den USA bereits 50% seines Umsatzes mit E-Books machen werde. Die Entwicklung in Deutschland und Europa verlaufe ähnlich steil wie in den USA, mit einer Verzögerung von etwas drei bis fünf Jahren.
Wie Random House am gestrigen Dienstag bekanntgegeben hatte, wurden im Jahr 2010 mehr als 750.000 deutschsprachige E-Books aus den Random House-Verlagen in Deutschland heruntergeladen. Der Umsatz mit E-Books sei im Vergleich zu 2009 versiebenfacht werden.
Mit derzeit knapp 4000 lieferbaren Titeln bietet Random House nach eigenen Angaben inzwischen 25% des lieferbaren Programms als E-Book an. Neuerscheinungen würden in der Regel gleichzeitig zur Printversion auch als E-Book angeboten. Ältere Titel erschienen sukzessive auch digital.
Die meistverkauften E-Books der Verlagsgruppe waren 2010 auch die Spitzenreiter als gedruckte Bücher: die Millennium Trilogie von Stieg Larsson (ähnlich wie in den USA) sowie „Deutschland schafft sich ab“ von Thilo Sarrazin. Aber nicht nur Bestseller-Autoren profitierten: „Nahezu sämtliche unserer angebotenen E-Books wurden nachgefragt. Dieses als ‚long tail‘ bekannte Phänomen führt dazu, dass im Internet auch sehr spezielle oder auch kleinere Titel, die im stationären Handel nicht mehr geführt werden können, als E-Book ihre Leser finden“, beschreibt Random-House-Chef
Joerg Pfuhl seine Erfahrungen. Außerdem entwickele Random House derzeit zahlreiche Apps zu verschiedenen Themen.
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